das detail
: Schlussphase, die

Gefrustet: Herthas Marco Richter Foto: Reuters/Leon Kügeler

Am Sonntag ging Felix Magath wider Willen auf eine Reise. Der Trainer von Hertha BSC Berlin fuhr nach Darmstadt, um sich das Spiel der Hessen gegen den SC Paderborn anzuschauen. Hertha muss ja nun in die Relegation, nach einem späten 1:2 bei Borussia Dortmund, da gilt es künftige Gegner zu begutachten. Fein raus ist dagegen der VfB Stuttgart, der durch einen späten Treffer gegen Köln keine Schleife in der Hoffnungsrunde gegen den Drittplatzierten der zweiten Liga drehen muss. Der Big City Club aus Charlottenburg ist wieder einmal an den eigenen Ansprüchen gescheitert, Spitze sind die Berliner nur darin, anteilig das meiste Gehalt an offensichtlich mediokre Spieler und deren Chefs auszuzahlen. Wer betriebswirtschaftlich abseits des Grüns versagt, versagt irgendwann auch auf dem Spielfeld.

Die Gesetze des Ballspiels sind unerbittlich, auch wenn Magath, der Mann mit dem Retter-Image, nun sagt, das sei nicht der Worst Case: „Jetzt haben wir die Chance, zweimal zu zeigen, dass wir ein Erstligist sind!“ Genau davor fürchten sich die Fans: Dass Hertha wie Hertha spielt. Dass die Blau-Weißen die Blau-Weißen sind.

Der Klub müsste sich neu erfinden. Aber wie? Kalte Duschen in der zweiten Liga haben auch in der Vergangenheit nichts bewirkt, ebenso Krawallinvestments und flotte Sprüche. Hertha BSC is lost. Es gibt zwei Meisterschaften in den 30er Jahren. Danach hätte man den Spielbetrieb im zugigen Olympiastadion im Grunde einstellen können. Das hätte vielen Menschen viel Leid und viele Kosten erspart. (völ)