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Endlich zu Gast beim taz lab: Jagoda Marinić

Eine der wichtigsten Stimmen, auch in identitätspolitischen Debatten

Dorothee Piroelle

Jagoda Marinić, Jahrgang 1977, ist Autorin und schreibt Kolumnen für die taz u.a.

Schon viele Jahre mühen wir uns um sie, endlich hat unser Buhlen gefruchtet: dass Jagoda Marinić, 1977 im schönen Waiblingen zur Welt gekommen, Tochter damals jugoslawischer Gastarbeitereltern, zu Gast bei uns, beim taz lab ist. Und das klappt dieses Jahr, terminlich ließ es sich einrichten.

Der Vorname der von uns Umworbenen spricht sich übrigens korrekt, betont man die erste Silbe: Tut man das nicht, versteht sie es wahnsinnig charmant, darum zu bitten, diese kleine, ja aber nicht unwichtige Ungenauigkeit in der Ansprache auszubügeln. Nun ist es bei Menschen mit Korrekturbedürftigkeiten ja immer schwer: Wer will schon darauf hingewiesen werden, dass etwas nicht ganz stimmt. Aber Jagoda Marinić kann das eben freundlich, tut dies vor allem mit ihrer schönen, etwas angedunkelten Stimme.

Spricht sie, wünscht man sich sofort, sie wäre deutsche Gastmoderatorin bei einem ESC in Split oder Zagreb – denn sie würde selbst geringe Punktewerte so nahebringen, dass es nicht schmerzt, sondern ehrt.

Im Übrigen ist sie in allen identitätspolitischen Debatten – und nicht nur in diesen – eine der wichtigsten Stimmen aktuell, weil sie eben nichts Identitäres fixiert, sondern wie in einem Interview mit einer Literaturzeitschrift sagte: „Alles macht mich aus“, nicht das eine oder andere. Jan Feddersen

Die taz-„Schlagloch“-Autorin, Schriftstellerin, Filmemacherin und Theaterautorin sitzt beim taz lab zunächst als Gast mit am „Küchentisch“, unserem analogen Diskussionsforum im Besselpark am taz-Haus (16 Uhr), danach diskutiert sie beim allerletzten Panel im „Mainstream“ mit: „Kyjiw in unseren Herzen – Was nun? Was tun?“ (17.30 Uhr)

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