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Die WahrheitHinter Hamburg beginnt die Arktis

Am Sonntag wird in Schleswig-Holstein gewählt, dem nicht nur nördlichsten, sondern wahrhaft österreichischsten Bundesland Deutschlands.

Bloß raus aus Kiel – am besten unter vollen Segeln Foto: ap

Kein Bundesland liegt näher am Polarkreis als Schleswig-Holstein, hinter Hamburg beginnt die Arktis. Überraschen­derweise aber haben wir es mit dem nördlichsten Land zu tun, das je zu Österreich gehört hat, wenn auch nur zwei Jahre von 1864 bis 1866. Trotzdem sprechen 1,3 Millionen Ureinwohner niederdeutsch, der Humor ist oftmals platt. 65.000 Menschen gehören der dänischen Minderheit an und weitaus weniger Einheimische beherrschen das Holsteinische Schweizerdeutsch.

Kein anderes Bundesland ist mehr umschlungen als die Heimat der Lachmöwen zwischen Dänemark und Niedersachsen, in der am 8. Mai gewählt wird. Mehr umschlungen als wer oder was? Schleswig-Holstein vermarktet sich als „der echte Norden“. Was ist dann mit Mecklenburg-Vorpommern? Ist es ein Fake? Sollte man sich dort in Schwesig-Hol­stein umbenennen, um ein Echtheitszertifikat zu erlangen? Empfiehlt sich nicht in Nordstream-Zeiten.

Politik ist ein schwieriges Geschäft in Kiel, das sich Hauptstadt nennen darf, obwohl es spröde wie Sprotten ist. Nach obskuren Vorkommnissen über Jahrzehnte hinweg ist es schwierig geworden, geeignetes politisches Fachpersonal zu kielholen. Energiepolitisch hat man auf Windkraft gesetzt, es heißt schließlich Wattenmeer, auch Gegenwind gibt es überall genug. Die Kehrseite: Viele windige Typen treiben in der Metropole des Nordens ihr Unwesen.

Zwar gab es Lichtgestalten wie Peter „Prinz“ Harry Carstensen, der das politische Casting im Jahr 2005 gewann. Manche Ministerpräsidenten wie Uwe Barschel oder Björn Engholm sind aber nicht freiwillig aus dem Amt geschieden, streng genommen ist der aktuelle Amtsinhaber Daniel Günther einer der wenigen, den es nicht aus dubiosen Gründen aus dem Amt getragen hat.

Keine verhaltensauffälligen Erhebungen

Schleswig-Holstein kommt ohne erhebende Erhebungen aus, im Westen bedeutet das: Marsch, wohin du geest. Verhaltensauffällig ist in der Handball-Bundesliga ein Flensburger Klub namens Weiche, Han­dewitt! Man fragt sich, wieso die weichen sollen, wenn man doch davon ausgehen sollte, dass Flensburg genug Punkte auf dem Konto hat.

Trotz der Austernmetropole Sylt ist das außergewöhnliche Bundesland nicht reich, der Haushalt der Stadt Schleswig kann nur mit Fördemitteln aufrechterhalten werden. In Kappeln versucht man, die Versorgungslage durch Angeln zu verbessern. Letztlich handelt es sich um ein Land mit Leck, das im Kreis Nordfriesland zu verorten ist. Neuester Geniestreich der Politik: Eine neue Bahnlinie im Osten, die manche Küstenorte einfach abhängt.

Weitere Alleinstellungsmerkmale sind Brösel, Flens, der Ratzeburger Achter, die Karl-Marx-Festspiele in Bad Segeberg, Wacken, die Sportschule Malente sowie diese Stadt im Südosten, die im 14. Jahrhundert komplett aus Marzipan errichtet und von Thomas Mann restauriert wurde. Einer der herausragenden Maler des Landes war Emil Nolde, der das Kunststück fertigbrachte, gleichzeitig entarteter Künstler und glühender Nazi zu sein. Der bedeutendste Schriftsteller war Theodor Storm, dem die legendäre nicht-schleswig-holsteinische Westcoast-Band The Doors 1971 eines ihrer berühmtesten Lieder widmete: „Schimmel-Riders on the Storm.“

Der Wahlsieger wird wohl mit einem Gläschen Sekt aus heimischer Produktion anstoßen können. Den Stoff soll es geben, auch wenn er noch über keine vernünftige Zunge gemöpselt ist. Der erste Wein jedenfalls wurde in Schleswig-Holstein bereits anno 2009 auf Hof Altmühlen im Landkreis Plön produziert, er hört auf den illustren Namen „So mookt wi dat“.

Wühlmäuse auf dem Speisezettel

In der Heimat Robert Habecks werden selbstverständlich überdies Bioweine gekeltert, mit natürlichem Dünger aus Kompost, Hefe, Trester. Zur Winterbegrünung nimmt man eine Gras-Klee-Mi­schung. Vorteil: Diese zieht massenhaft Wühlmäuse an, eine willkommene Ergänzung für den Speisezettel der traditionell mit Graubrot und Spucke aufgezogenen Nordlichter.

In Schleswig-Holstein sind 2,3 Prozent der Männer alkohol­abhängig, 7 Prozent mehr als im Bundesschnitt. Und dann kommen da ja noch die ganzen anderen Getränke hinzu – wie Tee. Für Männer sicher ein attraktives Angebot.

Orte wie „Ekel“, „Dreizehn“ oder „Luschendorf“ runden den Panoramablick ab und erwarten den interessierten Besucher, ganz gleich, wie die Wahl um den Kieler Landtag ausgeht. Mehr ist dann auch nicht mehr aus Schleswig-Holstein zu berichten. Wie sagt man so schön im Norden? „Nich lang schnacken, Kopf in’n Nacken!“

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9 Kommentare

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  • Eh ich beginne - Sie “kielzuholen“ - Sie Landratte - ⛵️ - un bannig fixen Dutt bi de Klütenpann - ergänz ich die Phalanx meiner Mitschüler - ok zeitlich versetzt - Storm & Mann Mann - um Erich Mühsam - 🙀🥳 -

    & 8. Mai !! was jung - wa => 1945 -



    (L. 10 Tage alt) - Get it? fein.



    Briten als Befreier (“…du Brit du…!)



    & Däh



    Keine Meldepflicht => die braune Soße -



    In Politik & Kark •



    Da stand später nicht nur Kuddle Schnööf der Rote Jochen auf verlorenem Posten! Hier mit hamburger Quidje - 🚬



    images.app.goo.gl/sMTt1wB1afzx461F8 😱 🚬🚬🚬 - 🙀 -



    Die SPD-Plakate standen nicht nur in der Marsch - keine halbe Stunde => ab in Graben.



    Was heute noch was derber 🐀 🐀 der Linken billig ist!



    taz.de/Drohungen-v...ein-Wahl/!5853120/



    & Vor allem aber=>



    Es ist ein unausrottbares Gerücht & keine Petitesse aus dem Läuse-Hotel anne Puppenbrücke zu Lübeck - daß Ehrenwort Barschel in der 🛀 sein Ende fand. Das doch nur - weil die Stern-Reporter - Chaiselongue - nicht schreiben konnten!



    (© Harry Rowohlt - Danke alte Hütte - in memoriam - uneinholbar 2 Monate älter!;)

    kurz - “Natalije - un nu komms du.“



    Un fass mal mit ollen Geibel tosoomen:



    “ Zu Lübeck auf der Brücken,



    Da steht der Gott Merkur,



    Er zeigt in allen Stücken



    Olympische Figur.

    Er wusste nichts von Hemden



    In seiner Götterruh',



    Drum kehrt er allen Fremden



    Den bloßen Podex zu.“

    In dem Sinne - Ihr habt die Wahl - Befreite - 🗽-



    (& aus dem o.a. Katzenmuseum erinnerlich: “ quidquid agis, prudenter agas et!! - respice finem“



    Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.







    Das Zitat stammt aus der spätmittelalterlichen Exempelsammlung Gesta Romanorum: „Quicquid agas, prudenter agas, et respice finem“[1].[2] Vergleiche auch Äsops Fabel 78 (Zwei Frösche). In den pseudo-pythagoräischen Goldenen Sprüchen heißt es „Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.“ („Überlege vor der Tat, damit nichts Törichtes daraus entstehe.“)

    Liggers. Ooch wieder wahr -

    • @Lowandorder:

      ps & Danke für RZ - otto signore - 🚣‍♀️ -



      Ratzeburger Achter (& nicht diese LÜGT/Groddeck-Mißgeburt D schlandschter - 👹 -



      (Wobei Wobei - der Schlagmann “Gammel“ Rulfs - nach Abi Ratzeburger Gelehrtenschule - höhö - Pauker in Plön an der ehemaligen Kadettenanstalt & Napola war. Wo Ingo Müller - Furchtbare Juristen - sich weiland wunderte - daß so viele seiner Mitschüler Namen von Nazigrößen führten! (Hatten deren Väter testamentarisch verfügt! So geht das!)



      & grad noch a ☕️☕️ - einer von Gammels Schülern “…alle diese von&Türzu! (ich zählte ostelbischen Junkeradel auf!) - klar alle! Was bin ich froh - daß ich da weg bin.

      kurz - Marsch - arme Leute-Geest vulgo “fliegende Marsch“ & holsteinische Knicklandschaft => Liggers - “frauman muß es mögen!“ -;)(

  • "Kein Bundesland liegt näher am Polarkreis als Schleswig-Holstein, hinter Hamburg beginnt die Arktis."



    Ja und kein Bundesland liegt näher an der Antarktis als Bayern.

    "Trotzdem sprechen 1,3 Millionen Ureinwohner niederdeutsch"



    Trotzdem?



    de.wikipedia.org/wiki/Benrather_Linie

    "Trotz der Austernmetropole Sylt ist das außergewöhnliche Bundesland nicht reich,"



    Noch so ein hinkender Vergleich...

    Die Armut des Bundeslandes steht doch sicher in Relation zum Ballungsraum Hamburg.

    "Karl-Marx Festspiele in Bad Segeberg"



    Uff.

  • So sieht's aus.



    "Der echte Norden" ist mir damals allerdings auch sauer aufgestoßen, für eine Umbenennung wäre ich sehr zu haben.



    Ansonsten: wunderschönes Bundesland.



    Es grüßt eine glückliche und waschechte Schleswig-Holsteinerin



    aus Travemünde

  • Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall 🤷‍♂️✌️

  • Den interessierten Besucher erwarten in Schleswig-Holstein übrigens auch noch die Orte Welt, Brasilien und Kalifornien.

    • @Suryo:

      Auch Sibirien

      • @Syltfreund:

        Liggers &! Berlin mit - Unter den Linden -

  • Als Holsteiner kann ich dazu nur sagen,bei Harburg fängt der Balkan an