leserInnenbriefe:
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Waffenlieferungen sind nicht vertretbar
„Auf der Suche nach Konsens“
taz nord vom 19. 4. 21
Die Frage, was im Ukraine-Krieg hilft, beschäftigt viele Menschen. Eine Patentlösung für diesen und die anderen gut zwei Dutzend Kriege auf der Welt gibt es nicht. Von Pastor Kuschnerus aus der Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche hätte ich jedoch anderes erwartet, als dass er Waffenlieferungen letzten Endes ebenso für vertretbar hält wie die Anwendung von Gewalt. Damit verlässt er den Boden des christlichen Pazifismus, der sich darin gründet, dass Jesus Christus die Gewaltlosigkeit predigte und lebte. Christlicher Pazifismus lehnt schon den Bau von Waffen ab und umso mehr deren Verbreitung. Joachim Fischer, Bremen
Attacke auf das Prinzip der Resozialisierung
„Nur trocken Brot in Santa Fu“
taz nord vom 27. 4. 21
Das hat die SPD zu 100 Prozent zu verantworten. Schon die Schließung der Schweinesand-Frauen-JVA und die Zusammenlegung nach Billwerder war eine Attacke auf das Resozialisierungsprinzip, das allgemein erodiert. Die beschriebenen Zustände sind menschenunwürdig. Isolation und Mangelernährung führt zu berechtigtem Aufbegehren, das wird selbst draußen in der Regel kriminalisiert und zack, hat sich die Notwendigkeit der JVA wieder selbst bewiesen. Knorkem, taz.de
Warum sollte man jetzt grün wählen?
„Grüner Drops schon gelutscht?“
taz nord vom 22. 4. 21
Die Grünen sind in Schleswig-Holstein mit ihren behaupteten Kernkompetenzen Umweltschutz, Klimaschutz, Energiewende, nachhaltige Landwirtschaft oder Verkehrswende nie in Erscheinung getreten. Ihr Klima- und Umweltminister hat sich stattdessen für den Abschuss von Wölfen und Wildschweinen eingesetzt, das Windkraftmoratorium mitgetragen, wenig für den ökologischen Landbau, dafür umso mehr für die umweltschädlichen Massentierhalter getan. Heinold, Touré und Albrecht wollten auch das LNG-Terminal durchdrücken, sind aber damit an der eigenen Basis gescheitert.Frau Heinold hat den Bürgern die Schulden der HSH Bank ans Bein gebunden. Radwege und ÖPNV wurden und werden weiter zugunsten des Straßenbaus vernachlässigt. Warum sollte man jetzt also grün wählen? Forist, taz.de
Quatsch dich nicht frei bei der Polizei
„Auf St. Pauli bleibt Schweigen Gold“
taz nord vom 26. 4. 21
So lange die Polizei gesetzlich dem Legalitätsprinzip (behördlicher Strafverfolgungszwang) verpflichtet ist, ist sie – vor allem in Bezug auf das Milieu – weder Freund noch Helfer. Die Polizei ist als Institution vielmehr gehalten, sämtliche Formen der Erkenntnisgewinnung zu nutzen, zum Beispiel, um Straftaten aufzuklären. Selbst Schülerinnen und Schüler wissen, dass im Umgang mit „Cop4U-Polizisten“ (Schulpolizisten) Vorsicht geboten ist: „Quatsch Dich frei, hab’Spaß dabei“ ist in Bezug auf die Polizei für viele Menschen ein absolutes „No-Go“! Thomas Brunst, taz.de
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