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unterm strich

Die Philosophin Isolde Charim erhält den diesjährigen Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Das freut auch die taz, für die die 63-jährige Wiener Autorin auf den Seiten des Feuilletons seit Langem regelmäßige Kolumnen schreibt: Herzlichen Glückwunsch! Die Jury begründete die Entscheidung so: „Als Kulturpublizistin ist die Philosophin Isolde Charim eine präzise Beobachterin und Analytikerin der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in ihrem Heimatland Österreich und darüber hinaus. Isolde Charim sucht nicht nach leicht erklärbaren Symptomen gesellschaftlicher und kultureller Phänomene wie Identitätspolitik, Populismus und religiösem Fundamentalismus, sondern nach deren schwer zu erkennenden Ursachen.“ Hervorgehoben wurde von der Jury besonders Charims Buch „Ich und die anderen“, weil sie darin in „wohltuend unprätentiöser Sprache den […] zentralen politischen Schauplatz der Gegenwart, den Kampf gegen die pluralistische Gesellschaft“, beschreibt.

Die Grazer Kuratorin Ekaterina Degot begrüßt die Entlassung des ­russischen Dirigenten Waleri Gergijew als Chef der Münchner Philharmoniker wegen fehlender Distanzierung von Wladimir Putin. Degot, selbst Russin und Intendantin des renommierten Festivals Steirischer Herbst in Graz, sagte im Interview mit der SZ: „Man darf nicht alle Besitzer eines russisches Passes in einen Topf werfen, aber Herr Gergijew ist nicht einfach jemand, der politisch passiv ist“. Waleri Gergijew habe Wladimir Putin an jeder Station seines verhängnisvollen politischen Wegs aktiv unterstützt. Die Entlassung des Stardirigenten nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sei richtig gewesen. Die Aufgabe von Kultur sieht Ekaterins Degot darin, der russischen Gesellschaft zu helfen, „zu über­leben, im Exil und in Russland selbst“. „Man muss viele Anti-Putin-Aktivisten buchstäblich retten, weil sie in Russland jetzt einem enormen Risiko ausgesetzt sind oder in den Nachbarländern ohne europäisches Visum festsitzen“, sagte Degot.

Die Filmförderungsanstalt (FFA) unterstützt bundesweit 50 Kinoprojekte mit rund 2,2 Millionen Euro. Dabei geht es überwiegend um Modernisierungen. Außerdem gibt es Geld für zwei Erweiterungen, die vom Lichtspielberg in Erding (Bayern) und im Freilichtkino in der Berliner Hasenheide geplant sind. Auch ein neuer Kinosaal in einem ehemaligen Kirchengebäude in Lübben im Spreewald wird gefördert.

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