: Statistik und Wahrheit
Die Idee scheint vermessen: Den Zustand der Welt 20 Jahre nach Rio in ein paar Grafiken und ausgewählten Daten darzustellen. Zwar finden sich zu allem und jedem Thema Daten, doch wie verlässlich und vergleichbar diese sind, ist oft ungeklärt. Wir haben Archive und Datenbanken durchsucht. Dabei wurde deutlich: Manchmal gibt es keine Informationen, die exakt mit dem Jahr 1992 beginnen; manchmal werden Daten als politische oder wirtschaftliche Argumente benutzt (etwa die Schätzung der Ölreserven); manchmal ist die Methodik der Datenerhebung fragwürdig; manchmal sind schlicht zu einigen Themen noch keine exakten Unterlagen vorhanden. Wir haben alle diese Hindernisse einkalkuliert und machen unsere Quellen transparent. Die Erklärungen sollen helfen, die Aussagen der Grafiken richtig einzuschätzen. Komplexe Themen wie Entwicklungshilfe oder Armutsbekämpfung in eine grafische Darstellung zu pressen, führt zwangsläufig zu groben Vereinfachungen.
Die Grafiken zeigen Trends und Entwicklungen Die Bezüge von zwei Themen, die sich unter einer Überschrift zusammenfinden, sind von uns so ausgesucht und gegenübergestellt. Sie folgen nur unserer Idee, zusammen zu zeigen, was möglicherweise zwei Seiten einer Medaille sind. Die Kästen zeigen also kein einfaches Schema von Ursache und Wirkung - so hängt die Zunahme von Fettleibigkeit nicht nur mit dem Fleischverzehr zusammen, und der Aktienhandel hat keinen direkten Einfluss auf die Höhe der Entwicklungshilfe. Doch es lohnt sich, solche Entwicklungen im Hinterkopf zu behalten, wenn man von umfassender „nachhaltiger Entwicklung“ spricht.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen