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leserInnenbriefe

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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Mehr als nur Globuli

„Nicht mal mehr homöopathisch“

taz nord vom 19.2.22

Beim Äskulap, woher nimmt die taz – nicht nur in diesem Beitrag – ihre Informationen über Homöopathie? Sie auf Globuli zu reduzieren ist wie Zahnheilkunde aufs Zähneputzen. Und die Anthroposophie hat die Homöopathie auch nicht gepachtet. Alternative Heilmethoden wie Osteopathie, Akupunktur und Fußreflexzonen-Massage sind ebenso – oder erst recht – homöopathische Methoden. Homöopathie aktiviert die Selbstheilungsmittel durch gezielte Reize. Solche Methoden wendet auch die klassische Medizin an. Und zwar wirkungsvoll! Man kann ja gegen Globuli sein, aber die Homöopathie auf die Kügelchen zu reduzieren, ist medizinisch und journalistisch unlauter. Die Attacken von Ärztekammer und Krankenkassen riechen nach Futterneid, zumal viele homöopathische Methoden nicht nur effektiver sind als manche „klassische“, sondern auch billiger. Jürgen Fiege, Bremen

Sozialwohnungen her!

„Klimakrise löst Schuldenbremse“

taz nord vom 16.2.22

Finanzwirtschaftlich gesehen macht die Bremer Schuldenbremse keinen Sinn. Abgesehen davon muss eine vernünftige Sozialpolitik durch eine „gerechte Steuerpolitik“ finanziert werden, das steht im Grundgesetz. Eine alte Forderung des Deutschen Mieterbunds ist, jährlich mindestens 80.000 Sozialwohnungen zu bauen, für Bremen wären das 800. Dem hinkt Bremen weit hinterher. Die Klimakrise wäre die Gelegenheit, diesem Defizit durch einen kräftigen Schub Neubauten Rechnung zu tragen. Wann handelt der rot-grün-rote Senat endlich verfassungskonform?

Klaus Jürgen Lewien, Bremen

Schlick schädigt Watt

„Hafenschlick am Nationalpark“

taz nord vom 9.2.22

Wenn es Hamburg gelingt, den Hafenschlick bei Scharhörn zu verklappen, dann braucht niemand in Deutschland mehr mit dem Finger auf Brasilien oder Rumänien wegen der Abholzung zu zeigen. Der Schlick wird ja nicht da bleiben, wo er verklappt wird, sondern sich im Wattenmeer mit den Strömungen verteilen. Als ob es nicht reicht, dass Flora und Fauna in der Elbe durch die Elbvertiefung nachhaltig geschädigt wurden. Die Hamburger müssen dringend gegen die Pläne protestieren. Jeannette Kassin, Hamburg

Ablasshandel von Kühne?

„Gedenken nach Gutdünken“

taz nord vom 2.2.22

Gut, dass das „Arisierungs“-Mahnmal einen angebrachten Standort bekommen soll. Für sinnvoll halte ich es, wenn das Mahnmal auch durch private Spender und niedergelassene Logistikfirmen ermöglicht wird. Einer Form von Ablasshandel käme es jedoch nahe, wenn sich die Firma Kühne und Nagel an der Finanzierung des Mahnmals beteiligen sollte. Immerhin bestreitet K & N weiterhin, maßgeblich an der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus beteiligt gewesen zu sein, einer der Hauptprofiteure zu sein. Ulrike Ahrenberg,Bremen

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