südwester
: Geben ist seliger

Sich in Dankbarkeit zu üben, ist was Feines. Das haben das Fastenmotto der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) wie auch Hannovers Ex-Bischöfin Margot Käßmann gut erkannt. Angesichts des Ukraine-Kriegs kommt es einem allerdings eher egoistisch vor, dankbar zu sein für das Blümelein am Wegesrand. Wenn es nicht so zynisch wäre, könnte man „dankbar“ sein, weil westliche Naivität ein Ende hat und enttäuscht wurde. Aber der Preis ist maximal zu hoch, und vielleicht sollte die EKD ihr Motto korrigieren in: „Geben ist seliger denn Nehmen.“ Passen würde es auf allen Ebenen, und auf der humanitären funktioniert es schon. So können wenigstens die Geflüchteten dankbar sein, weil ihnen jemand Obdach gibt.