Beschränkte Vorfreude

Die Winter-Paralympics profitieren vom geringeren Prestige. IOC-Chef Thomas Bach will nicht kommen

Die Show geht weiter – auch ohne Thomas Bach. Der IOC-Präsident, dem in Peking eine Statue gewidmet wurde, wird die am 4. März beginnenden Winter-Paralympics nicht mit einer weiteren Reise nach China die Ehre erweisen. Das Bedauern in der paralympischen Szene hält sich in Grenzen. „Das ist schade“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, lapidar.

Dass sie politisch nicht so sehr als Prestigeobjekt herhalten müssen wie Olympia, ist ein großer Vorteil der Paralympics. Und so wollen sich die Spiele der Behindertensportler auch in China als die ursprünglicheren Spiele zeigen. Den Austragungsort sehen viele dennoch kritisch. Weswegen sich Beuchers Vorfreude „wirklich nur auf die Wettkämpfe beschränkt“.

Beucher, der Peking schon bei der Vergabe für die Sommerspiele 2008 als Vorsitzender des Sportausschusses im Deutschen Bundestag kritisch sah, erklärte, dem IOC fehle „das Bewusstsein für gesellschaftspolitische Verantwortung“. Die Athleten seien „die Opfer, die praktisch in Sippenhaft genommen werden“. (dpa)