: Wenn der Wind die Aerosole nicht verweht
Hamburg-Sternschanze
7.965 Einwohner,
Ausgeh- und linkes Szeneviertel in einem, Sitz der taz hamburg
Das ist doch Gras da in der Luft? Ja, ist es. Es ist kurz nach neun Uhr morgens an einem Dienstag so trübe, da kann man es den Leuten ja nicht mal verdenken. Aber kiffen schräg gegenüber und in Sichtweite des Polizeikommissariats 16 – der berüchtigten „Lerchenwache“? Das kann ins Auge gehen – ist doch die „Bekämpfung der öffentlich wahrnehmbaren Drogenkriminalität“ der Hamburger Polizei sogar eine eigene „Taskforce“ wert und gerade das Schanzenviertel immer schon prominenter Schauplatz gewesen für diese Dauerfehde mit dem Rauschgift!
Und dann sind es nicht mal wagemutige Anwohnende dieser stark befahrenen, lauten Straße. Nein, den Joint rauchen die Leute da ein Stück vor mir, ein Schlaks mit Baseballkappe und daneben, ungefähr halb so groß: Ist das ein Kind oder doch seine Frau? Von hier aus nicht abschließend zu sagen. 50 Meter sind es mindestens zwischen mir und denen – und trotzdem hat der Wind ihre heiklen Schwaden kaum zerstreut.
So veranschaulicht, würde vielleicht auch mancher Coronagefahrenskeptiker das mit diesen Aerosolen ernster nehmen – und damit die Ansteckungsgefahren. Gesundheitsminister Lauterbach, Sie sind am Zug! Alexander Diehl
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