Designkunst in Berlin: Unter Wasser mit Haapaniemi
Wunderbare Mischung aus Arts and Craft und Symbolismus: Allerlei Meeresgetier tummelt sich im Studio 4 Berlin auf feinen Textilien.
Wunderbar intensiv leuchtende Farben und mirakulöse Muster, das definiert die Designkunst des Labels Klaus Haapaniemis & Co. von Klaus Haapaniemis und Mia Wallenius. Man glaubt, Momente von heutigem Gothic zu entdecken, aber vor allem Anklänge an das britische Arts and Crafts Movement und den Symbolismus vom Ende des 19. Jahrhunderts. Beide ästhetischen Bewegungen arbeiteten stark mit stilisierten Natur- und Pflanzendarstellungen.
Sie charakterisieren auch die Entwürfe der luxurösen Heimtextilien, die derzeit im Studio 4 Berlin in Charlottenburg zu sehen sind, dem 2020 gegründeten Showroom von Eva Morawietz, Anahita Sadighi und Anne Schwarz, in dem die drei der Galeristinnen Arbeiten diverser Künstler:innen, Antiquitäten sowie Textilien und Mode an der Schnittstelle zu Designkunst präsentieren. Die Kissen, Überwürfe, Polster und Teppiche, sind allesamt handgewebt beziehungsweise bei den Seidenkissen, -kimonos und -tüchern, handbedruckt.
Tatsächlich soll die Kollektion mit Namen PUU durch einen über 400 Jahre alten Baum inspiriert sein, dem eine große spirituelle Kraft zugeschrieben und der deshalb verehrt wird.
Klaus Haapaniemi, 1970 in Helsinki, Finnland, geboren, arbeitete nach seinem Grafikdesign-Studium in Lahti für Diesel und Dolce & Gabbana in Italien. Fast unvermeidlich passen seine Entwürfe doch nicht in die übliche Vorstellung von Nordic Design.
STUDIO 4 BERLIN, bis 23. Dezember, Mi.–Fr. 12–18 Uhr, Sa. 11–16 Uhr und nach Vereinbarung: info(a)studio4berlin.com, Krumme Str. 35-36
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Und interessanterweise bewegt man sich – trotz Referenz an den Baum – in seinen Bildern und Ornamenten vor allem unter Wasser. Man begegnet großartigem Meeresgetier wie mächtigen Walrossen oder zarten Seepferdchen, die zwischen durchsichtigen Quallen und Seeanemonen schweben, deren Nesselfäden wie Feuerwerk explodieren.
Hinreißend auch die Pinguine oder Schildkröten auf Kissenbezügen; der Fasan auf einem Schal erinnert an persische oder indische Miniaturmalerei. Diese Feinmalerei fasziniert auch bei seinen Farbradierungen, die er mit einer Druckwerkstatt in Tampere realisiert.