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taz🐾sachenApplaus für Gaus

Das ist so schön wie bitter: Rund sieben Wochen nach ihrem Tod erklärt das Medium Magazin unsere am 27. Oktober verstorbene Ex-Kollegin Bettina Gaus für ihr Lebenswerk posthum zur „Journalistin des Jahres“. In der Jury-Begründung heißt es: „Bettina Gaus war unbestechlich, klug, geistreich. Sie ließ sich in keine Schublade sperren, war unabhängig von politischen Moden, hatte oft ungewöhnliche Sichtweisen und unmissverständliche Standpunkte. Doch sie hörte auch geduldig zu, war offen und neugierig auf überraschende Argumente. Dafür wurde sie außerordentlich geschätzt, von jüngeren wie älteren Kolleginnen und Kollegen, natürlich auch vom Publikum. Ihr allzu früher Tod reißt eine tiefe Lücke in den Journalismus.“

Wir können davon jedes Wort unterschreiben. Viele von uns könnten hinzufügen, dass diese tiefe Lücke nicht nur eine journalistische ist. Wir haben Bettinas Stimme von vielen Telefonaten noch im Ohr, und es fühlt sich so falsch an, dass sie nicht mehr da ist. Was gäben wir darum, über die Ampelkoalition oder über die einjährige Amtszeit der Regierung Biden mit ihr diskutieren zu können!

Die Ehrung fürs Lebenswerk ist mehr als verdient. Vermutlich hätte sich Bettina darüber gefreut, auch wenn ihr Preise nicht wirklich wichtig waren. Wir freuen uns – aber die leibhaftige Bettina wäre toller. pkt

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