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brief des tages

Kritische und mutige Menschen in Brasilien

„Brasilien spritzt sich frei“, taz vom 28. 11. 21

Eine der wenigen positiven Entwicklungen in diesen heftigen und hoffnungsarmen Coronazeiten: Brasilien. Der populistische und wirtschaftsfreundliche Bolsonaro macht sich über das Virus lustig, leugnet die Gefahr und weigert sich, Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen. Mehr als 600.000 Coronatote sind die Folge (die zweithöchsten Todeszahlen unter allen Staaten dieser Welt). Die Bilder von Massen­gräbern und verzweifelten Verwandten, die Sauerstoffmasken in die Krankenhäuser schleppen, gehen um die Welt. Dann gehen Massen von Brasilianern nicht nur gegen Bolsonaros Politik auf die Straße, sondern erzwingen und organisieren massive Impf­kampagnen. Und das mutige Engagement wirkt: Heute sind in den Metropolen Brasiliens über 90 Prozent der Erwachsenen zweifach geimpft, die Todeszahlen gehen immer weiter zurück und liegen derzeit in diesem Riesenland sogar unter den Todeszahlen Deutschlands. Mein Respekt vor diesen vielen engagierten, kritischen und mutigen Menschen, die sich gegen ihren Staatspräsidenten durchsetzen konnten.Kurt Lennartz, Aachen

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