meinungsstark:
Frauenhass als Geschäftsmodell
„Von wegen „Sexarbeit“, taz vom 29. 11. 21
Es macht wütend, wenn wir uns über Gewalt in der Partnerschaft sehr zu Recht aufregen und Morde an Ehefrauen und Partnerinnen alle 3 Tage für einen unhaltbaren Zustand halten. Und gleichzeitig mit Zähnen und Klauen an dem deutschen Prostitutionsweg festhalten. Nichts daran ist gut, wenn eine Minderheit von Männern sich das inhumane Recht herausnimmt, Frauenkörper nach Belieben für den eigenen Lustgewinn zu benutzen. Schaut man auf Information zum Thema Prostitutionsschutzgesetz, da titelt mit Unterstützung des Familienministeriums eine Broschüre ernsthaft mit „Gute Geschäfte“. Profite auf Kosten der Frauen, deren Leiden man mit dem Euphemismus „Sexarbeit“ verharmlost. Einfach nur übel. Wir haben die alten Männer der CDU abgewählt. Jetzt ist der Weg frei, auch bei uns endlich das nordische Modell der Freierbestrafung einzuführen. Weitermachen mit der Menschenquälerei ist nicht mehr zu rechtfertigen.
Uwe Barkow, Frankfurt am Main
Wissenschaft und Spiritualität
„Antimoderner Reflex mit Tradition, taz vom 27. 11. 21
In dem Artikel werden Tendenzen zum Irrationalen mit Tendenzen zum Spirituellen gleichgesetzt, was ich weder für wissenschaftlich gerechtfertigt noch für sinnvoll halte. Wissenschaftler wie Einstein, um nur einen der bekanntesten Namen zu nennen, haben keinen Gegensatz zwischen Wissenschaft und Spiritualität gesehen. Cornelia Künzel, Obernkirchen
Bällebad und Snoezelenraum
„Hart, aber herzlich“, taz vom 24. 11. 21
Ich kann diese ewige Mär von ehemaligen Box-Größen, die sich als Sozialarbeiter oder Konfliktmanager verstehen und sich der verhaltensauffälligen männlichen Jugendlichen/jungen Erwachsenen „annehmen“, nicht mehr hören: Anstatt „ihre harten Jungs“ immer weiter in der Stählung, Abhärtung und Versklavung des eigenen Bodys zu trainieren, sollten sie diese eher ermutigen, sich endlich mal mit ihrem eigenen Kopf und ihren persönlichen Gefühlen auseinanderzusetzen. Statt in militaristisch anmutende Bootcamps oder in den Boxring gehören testosterongesteuerte Männer meiner Meinung nach vielmehr in therapeutische Behandlung, wenn nötig ergänzend auch in Snoezelenräume oder gar Bällebäder, um soziale und interaktive Erfahrungen zu machen, Ruhe zu finden und nachzureifen. Wolfgang Geppert, Berlin
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