unterm strich:
Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister gestorben
Die Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister ist tot. Sie starb nach langer Krankheit am Montag im Alter von 81 Jahren in Berlin, wie die Deutsche Kinemathek am Mittwoch unter Berufung auf Familienangehörige mitteilte. Die Deutsche Kinemathek verfügt in ihrem Filmarchiv über das Gesamtwerk Reidemeisters. Die in Halle geborene Filmemacherin kam nach dem Abitur in Köln zum Studium zunächst an der Hochschule für bildende Künste und dann an der Deutschen Film- und Fernsehakademie nach Berlin. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod, unter anderem in einer Wohngemeinschaft mit Studentenführer Rudi Dutschke, über den sie den Film „Aufrecht gehen, Rudi Dutschke – Spuren“ (1988) drehte. Auch andere Arbeiten sind Zeichen ihres sozialpolitischen Engagements. Sie dokumentierte das Leben von Frauen im Gefängnis, filmte Realitäten im geteilten Berlin und nach dem Fall der Mauer oder berichtete über den Abzug der sowjetischen Armee. Ihre letzten Filme drehte Reidemeister während des Krieges in Afghanistan. Sie erhielt unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, den Bundesfilmpreis und den Friedensfilmpreis der Berlinale. Reidemeister war Mitglied der Berliner Akademie der Künste und Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Villa mit Deckengemälde von Caravaggio zu verkaufen
Eine Villa mit dem einzig bekannten Deckengemälde des Barockmalers Caravaggio wird per Gerichtsbeschluss versteigert. Das in Rom gelegene Casino dell’Aurora, auch bekannt als Villa Ludovisi, wurde 1570 erbaut und ist seit Anfang des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie Ludovisi, eine der aristokratischen Familien der italienischen Hauptstadt. Zuletzt bewohnten es Fürst Nicolò Boncompagni Ludovisi und seine in Texas geborene Ehefrau. Nach dem Tod des Fürsten im Jahr 2018 wurde die Villa zum Gegenstand eines Erbstreits. Ein Richter ordnete kürzlich die Versteigerung der Villa an, die für den 18. Januar angesetzt ist. Ihr Wert wird auf 471 Millionen Euro geschätzt, das Startgebot liegt bei 353 Millionen Euro. Die Auflistung auf der Auktionsseite des Gerichts hebt die vielen Vorzüge des Hauses hervor, weist aber darauf hin, dass Renovierungsarbeiten im Wert von 11 Millionen Euro erforderlich sind, um das Haus an heutige Standards anzupassen. Es handele sich um ein „monumentales Anwesen“ auf sechs Ebenen, das zu den prestigeträchtigsten architektonischen und landschaftlichen Schönheiten Roms gehöre.
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