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Wenn man sich die Beine in den Bauch steht

Berlin-Pankow

Rund 411.000 Ein­woh­ne­rInnen.

Pankows Shopping-Mall heißt „Rathaus-Center“. Hier gibt’s die gleiche toxische Mischung aus langweiligen Ketten und Ramsch­läden wie in jedem anderen Center der Republik.

Freitagvormittag, halb elf, ein Einkaufszentrum in Berlin-Pankow. Da, wo sich vor Corona mal ein Spezialgeschäft für Tee befand, sitzt jetzt der Arbeiter-Samariter-Bund und spritzt Biontech, ganz ohne Termin. Eine halbe Stunde bevor die beiden Ärztinnen loslegen, stehen schon mindestens 80 Impfwillige an. Ich will mich boostern lassen, in Berlin geht das jetzt bereits fünf Monate nach der zweiten Impfung. Und jetzt gibt’s, Überraschung!, sehr viele Booster-Willige, sogar die Zahl der Erstimpfungen steigt wieder. Nur: Die meisten Impfzentren hat man inzwischen leider abgebaut.

Wartemarken gibt’s nicht bei der Impfstelle im Shoppingcenter, kurz mal Kaffee holen geht also nicht. Die gelangweilte Handyladen-Crew amüsiert sich derweil über die wartenden Menschen vor ihrem Laden. Kunden haben sie keine in den zwei Stunden, die ich vor ihrem Schaufenster stehe. Mit Filterkaffee hätten sie heute mehr Geld verdient als mit ihren Scheißhandys, denke ich, zunehmend wütend. Aber nach 2 Stunden Warten gibt man auch nicht mehr auf. Nach 5,5 Stunden habe ich die Spritze endlich im Arm. Nebenwirkungen: Rückenschmerzen. Anna Klöpper

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