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: Rumpfteam, das

Schluss! Referee Manuel Mota hat ein Einsehen Foto: Pedro Nunes/reuters

Die Coronazeit ist wahrlich reich an Absurditäten. Am Wochenende wurde dieses Kapitel unter anderem in Portugal fortgeschrieben. In der ersten Liga des Landes kam es zum Duell zwischen Benfica Lissabon und Abstiegskandidat Belenenses Lissabon. In diesem Team hatten 17 Spieler einen positiven Coronabefund. Sie konnten nicht teilnehmen. Dennoch wurde gespielt.

Belenenses trat zunächst mit neun Spielern an. Alvaro Ramalho, eigentlich Torhüter, musste im Mittelfeld ran. Das Rumpfteam hatte keine Chance gegen Benfica, das nicht nur elf Kicker auf den Rasen geschickt hatte, sondern auch die Auswechselbank gut besetzen konnte. Zur Halbzeit stand es schnell 7:0. Belenenses kam dann nur noch mit sieben Spielern aus der Kabine, der absoluten Mindestanzahl für eine regelkonforme Fortsetzung. Der Schiedsrichter Manuel Mota pfiff also wieder an, doch als Belenenses-Akteur Joao Monteiro in Minute 48 wohl verletzungsbedingt ausfiel, wurde die Partie abgebrochen.

Warum sie überhaupt stattfand, ist unklar. „Fußball hat heute sein Herz verloren“, hatte Belenenses vor der Partie pathetisch getwittert. Sie haben sich mit Sicherheit in der Zeit geirrt. Fußballer aus unteren Ligen können freilich nur müde lächeln über so ein Szenario. Im Amateurbereich kommt es nicht selten vor, dass Spieler in der Startformation fehlen. Man tritt an, um Strafzahlungen zu vermeiden. Markus Völker