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unterm strich

Bei einer Vorstellung am weltberühmten Bolschoi-Theater in Moskau wurde ein Darsteller von einem Teil der Bühnendekoration erdrückt. Der 37-Jährige sei bei einem Wechsel des Bühnenbilds tödlich verunglückt, bestätigte die Pressestelle des Theaters. Ermittler seien vor Ort im Einsatz, um den genauen Hergang des Unfalls zu untersuchen, teilten die Behörden mit. Die Aufführung der russischen Volksoper „Sadko“ von Nikolai Rimski-Korsakow wurde am Samstagabend sofort unterbrochen, und die Zuschauer wurden gebeten, den Saal zu verlassen, hieß es. Dann sei die Vorstellung ganz abgesagt worden. Im Nachrichtenkanal Telegram sprachen Augenzeugen von einer „Tragödie“. Einige Zuschauer sagten, sie hätten das Unglück zunächst für ein Teil der Inszenierung gehalten. Dann habe jemand auf der Bühne gerufen: „Stopp! Stopp! Rufen Sie einen Notarzt! Hier ist Blut.“ Das Bolschoi ist Russlands größtes Staatstheater und weltberühmt für seine Ballett- und Opernaufführungen. Viele Weltstars arbeiten dort. Ein Besuch des historischen Musentempels mit der größten Theaterbühne Russlands und den 2.500 Plätzen im prunkvollen Saal ist auch bei Touristen aus aller Welt beliebt. Bereits in der Vergangenheit kam es dort zu Tragödien. 2013 stürzte ein Violinist sechs Meter tief in den Orchestergraben und starb an den Folgen seiner Verletzungen. Im Januar desselben Jahres wurde der damalige Intendant Sergej Filin Opfer eines Säureangriffs und verlor dabei sein Augenlicht. Den Anschlag hatte damals der Startänzer Pawel Dmitritschenko in Auftrag gegeben. Er wurde elf Monate nach dem Angriff zu sechs Jahren Straflager verurteilt.

Der Film „Olga“ von Regisseur Elie Grappe hat den Sichtwechsel-Filmpreis des Hamburger Filmfestes gewonnen. Das teilten die Macher am Samstagabend in Hamburg mit. In dem Film geht es um eine junge Turnerin, die in der Schweiz lebt und trainiert, als 2013 in ihrer alten Heimat Ukraine die Euromaidan-Proteste beginnen. Dabei wird auch die Zerrissenheit der jungen Frau zwischen ihrem freien und erfolgreichen Leben und dem Schmerz ihrer Familie und Freunde in den Fokus gestellt. „Elie Grappes ‚Olga‘ thematisiert diesen Konflikt auf wunderbare Weise“, lautete das Urteil der Jury dazu. „Zart und unprätentiös, getragen von Nastya Budiashkinas brillantem Schauspiel, schildert der Film Olgas innere Zerrissenheit und erforscht den Wunsch einer jungen ukrainischen Generation nach Bewegung und Veränderung.“ Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Weitere Preise gingen an die Filme „La Civil“ von Teodora Ana Mihai, den Filmfest-Abschlussfilm „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ von Jacques Audiard und „Vortex“ von Gaspar Noé. „Little Palestine, Diary of a Siege“ von Abdallah al-Khatib wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, während Regisseurin Blerta Basholli für ihren Film „Hive“ den NDR-Nachwuchspreis erhielt.

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