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unterm strich

Dr. Lonnie Smith

Titelschummelei, in der Politik ein Fluch, im Pop ein Segen. Denn Dr. Octagon, Professor Longhair und andere können keinen akademischen Bildungsgrad vorweisen, sie stellen mit ihren fantasievollen Künstlernamen nur klar, dass sich die geneigte Hörerschaft auch ihrer erinnert. So auch beim Orgelvirtuosen Dr. Lonnie Smith, der schon in den frühen 1960ern als Trompeter und Sänger erste Erfahrungen in R&B-Bands sammelte. Schon bald sattelte er auf die Hammond-B-3-Orgel um und schuf den für sie charakteristisch körnigen Sound. In den mittleren bis späten Sechzigern begründete Dr. Smith seinen Ruf als Sideman zusammen mit dem Gitarristen Georgen Benson und dem Saxofonisten Lou Donaldson. Damals bezeichnete man die zwischen Jazz, Funk und Soul angesiedelten Instrumentals als Souljazz, und Smiths Debüt „Finger Lickin’ Good Soul Organ“ 1967 war für diese Bezeichnung prädes­tiniert. Unzählige Alben bei Blue Note sollten folgen. Am Mittwoch ist Dr. Lonnie Smith im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer Lungenfibrose gestorben.

Lehmbruck-Museum gibt Nolde-Gemälde zurück

Nach langwierigen Aus­einandersetzungen hat das Duisburger Lehmbruck-Museum das Gemälde „Buchsbaumgarten“ von Emil Nolde an die Erben der ehemaligen jüdischen Besitzer zurückgegeben. Entscheidend für die Rückgabe sei die historische Erkenntnis, dass der ursprüngliche Besitzer Ismar Littmann, seine Witwe und seine vier Kinder aufgrund ihrer jüdischen Abstammung von Nazi-Deutschland verfolgt wurden und deshalb ihre Sammlung veräußern mussten, teilte das Museum mit. Die Stadt Duisburg hatte das von Nolde 1909 geschaffene Gemälde „Buchsbaumgarten“ 1956 erworben. 1999 stellten die Erben des 1934 verstorbenen Anwalts und Kunstsammlers Ismar Littmann erstmals ein Rückgabegesuch an das Lehmbruck-Museum, in dessen Sammlung das Werk übergegangen war.

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