: Teetrinken ohne Schill
Schwarz-Grün im Bezirk Altona will den Bauwagenplatz am Rondenbarg erhalten. Positive Entscheidung über Vertragsverlängerung soll noch in diesem Monat fallen
Die Verhandlungen über die Zukunft des Bauwagenplatzes am Rondenbarg gehen in die entscheidende Phase. Am Donnerstag wollen das Bezirksamt, CDU und GAL mit den 45 BewohnerInnen „hoffentlich die letzten Details klären“, sagt der grüne Bezirksabgeordnete Sven Kuhfuß. Optimistisch ist auch Klaus Meyer, Bauwagenkoordinator im Altonaer Rathaus: „Eine Verlängerung bis Ende 2006 dürfte machbar sein.“ Am 28. Juli könnte, so die Planung, der Hauptausschuss der Bezirksversammlung darüber entscheiden.
Die Nutzungsvereinbarung für den etwa 9.000 Quadratmeter großen Platz im Industriegebiet Langenfelde läuft Ende Juli aus. Nach der Kooperationsvereinbarung, die CDU und GAL im Bezirk voriges Jahr trafen, sollen Bauwagenplätze nicht zwangsgeräumt werden. Bürgermeister Ole von Beust (CDU), dessen einstiger Koalitionspartner Ronald Schill mit der Räumung des Bambule-Platzes im Karoviertel Ende 2002 innere Unsicherheit in der Stadt provoziert hatte, hat der weichen Linie seiner Parteifreunde in Altona zugestimmt.
Deren Ziel ist lediglich, dass die BewohnerInnen Pacht zahlen und für Versorgungskosten aufkommen, zudem sollen möglichst viele zum Umzug in normale Wohnungen „motiviert“ werden. Sogar zum Teetrinken im Bauwagen waren schwarze Bezirksparlamentarier bereits zu bewegen – was sie zu der Erkenntnis führte, „dass die Leute ja eigentlich ganz nett sind“, wie die grüne Kreisvorsitzende Dorothee Freudenberg schmunzelnd zu berichten weiß.
Am 23. Juni hatte die erste Verhandlungsrunde im Rathaus Altona stattgefunden (taz berichtete). Aus Sicht der Grünen könnte zwar auch ein langfristiger Vertrag abgeschlossen werden. Wenn aber zunächst mal um eineinhalb Jahre verlängert würde, sagt Kuhfuß, „können wir danach ja in aller Ruhe weiter sprechen“. Sven-Michael Veit
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