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Konkretisierung der „Stadtwerkstatt“

Der Kultursenat will ein konkreteres Konzept zur „Stadtwerkstatt“. Entschieden werden soll erst im Herbst

Bremen taz■ Am kommenden Dienstag wird ein weiterer Akt in Sachen Nachfolgeprojekt der Kulturhauptstadtbewerbung eröffnet. Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU) wird dann dem Senat einen Verfahrensvorschlag unterbreiten: Demzufolge soll Martin Heller, ehemaliger Intendant der Kulturhauptstadtbewerbung, das im Mai vorgelegte Konzept einer „Stadtwerkstatt“ bis zum September konkretisieren. Dann solle der Senat darüber entscheiden.

„Heller soll über den Sommer hinweg eine offene Diskussion über die Kulturpolitik im Lande Bremen führen“, so heißt es dazu aus Kastendieks Umgebung. Die Stadtwerkstatt sei eine „Grundlage, auf der man sehr gut diskutieren könnte. Sie ist aber nicht eins zu eins übernehmbar“, so ein Mitarbeiter Kastendieks. Nun aber gehe es darum zu klären, „welche Projekte wir in der Stadt schaffen können, um Kulturpolitik nachhaltig zu machen“. Aus anderen Kreisen war dagegen schon von einem „inoffiziellen Ja“ zum Konzept der Stadtwerkstatt zu hören.

Es gehe darum, die Betätigungsfelder der Stadtwerkstatt konkreter zu benennen, bekräftigte die SPD-Kultursprecherin Carmen Emigholz. So müssten zum Beispiel die Themen Kinder- und Jugendförderung, Netzwerke zwischen Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft oder der Bereich Stadtentwicklung klarer umrissen werden. Angesichts der „dramatischen Probleme“ und des ungeheuren Kürzungsdrucks auf die Kultur, müssten Folgeprojekte in „vernünftigem Verhältnis zum Kulturhaushalt stehen“.

Aus Kastendieks Umgebung hieß es dagegen: „Unsere Stadt krankt daran, dass alles immer nur unter fiskalischen Aspekten gesehen wird“. Gleichzeitig, so wurde versichert, müsse man natürlich die Haushaltsnotlage im Blick behalten.

In der Vergangenheit war das mit 30 Millionen Euro veranschlagte Stadtbiennale-Projekt, das das Projektbüro 2010 als erstes Nachfolgekonzept vorgelegt hatte, kurzfristig vom damaligen Kultursenator Gloystein (CDU) gestoppt worden. Demgegenüber sollte die „Stadtwerkstatt“ bei einer Laufzeit von zwei Jahren mit sieben Millionen Euro auskommen. Das Projektbüro selbst hat sich zu Ende Juli aufgelöst. grä

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