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Mie­te­rInnenpro­test in NeuköllnWer darf am Park wohnen?

Ein Demozug am Dienstag protestiert gegen den Verkauf von sieben Immobilien an der Hasenheide. Unterstützt werden sie von Initiativen aus dem Bezirk.

MieterInnenproteste in Neukölln und Kreuizberg: Wohnen auf begehrtem Gebiet Foto: dpa

Berlin taz | Immer mehr MieterInnen sind bereit, sich gemeinsam gegen Verdrängung zu wehren. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Wohnung klaut“, skandierten mehrere Hundert Menschen am Dienstagabend auf einem Demonstrationszug durch Neukölln. Das Bündnis „Rund um die Hasenheide“, in dem sich MieterInnen aus Neukölln und Kreuzberg zusammengeschlossen haben, hatte bereits am vergangenen Freitagnachmittag zu einem Protestpicknick am Südstern eingeladen, um auf den hohen Verdrängungsdruck rund um den Hermannplatz aufmerksam zu machen. Die teilnehmenden MieterInnen verwiesen auf aktuell sieben Spekulationsobjekte rund um die Hasenheide. Für August hat die MieterInneninitiative bereits weitere Proteste angekündigt.

Auf ihrem Weg zu Orten der Verdrängung und des Widerstands in Neukölln klapperten die MieterInnen lautstark mit Topfdeckeln. Eine Station war die Hermannstraße 48, wo die über 140 MieterInnen seit Monaten für das Vorverkaufsrecht kämpfen. Das haben die BewohnerInnen gemeinsam mit den Miethäusersyndikat geschafft.

Doch weil die ursprünglichen Käufer des Gebäudes Widerspruch beim Bezirk eingelegt haben, kann der Vorverkaufsvertrag noch nicht unterschrieben werden. Ebenfalls hielt der Demozug vor der Anzengruberstraße 24. Dort kämpften die MieterInnen vergeblich für das Vorverkaufsrecht – sie beteiligen sich aber weiter an Mieterprotesten. Kurze Redebeiträge gab es auch vor der Weisestraße 16, Weserstraße und der Flughafenstraße 224. Begeistert zeigte sich Paula Krämer, die die Kiezdemo gegen Verdrängung in Neukölln mitorganisiert hat. “Es hat sich schon bei der Vorbereitung gezeigt, dass die MieterInnen aus den verschiedenen Häusern bereit waren, sich zu beteiligen, erklärt sie gegenüber der taz. Nach dem Scheitern des Mietendeckels habe der Druck auf die MieterInnen noch mal zugenommen, so Krämer.

Der Protest beschränkt sich nicht nur auf die Straße: Jeden zweiten und vierten Montag wird in dem kürzlich eröffneten Kiezladen Sonnenallee 154 eine kostenlose MieterInnenberatung angeboten. An dem Sozialen Zentrum sind auch AktivistInnen beteiligt, die bereits in dem vor knapp 4 Jahren geräumten Stadtteilladen in Friedelstraße 54 an der MieterInnenorganisierung beteiligt waren. Der neue Kiezladen in Nordneukölln versteht sich als Soziales Zentrum.

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