Eine Milliarde Euro Rechtskosten: Dieselgate „teuerstes Schadensereignis überhaupt“
Knapp sechs Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals steigen die Prozesskosten laut der Versicherungsbranche unvermindert an. Bis Ende Mai gaben die Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten mehr als 1 Milliarde Euro aus. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch mit. Der Dieselskandal sei damit „das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Ein Ende der Verfahren sei nicht in Sicht, der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle auf über 9 Milliarden Euro gestiegen. Bis Ende Mai nahmen über 350.000 Kunden im Streit mit Autoherstellern über mutmaßlich manipulierte Abgaswerte ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch. Der durchschnittliche Streitwert pro Dieselfall beträgt dabei rund 26.000 Euro. Grund dafür seien höherpreisige Fahrzeuge, zuletzt beispielsweise Wohnmobile. Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer jährlich über 4 Millionen Fälle und leisten dafür rund 3 Milliarden Euro. (afp)
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