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Ein fahles Wunder

Reiner Haseloff greift zu den Sternen der Liebe

Blässlingfoto: dpa

Dass so ein blasses Männlein wie Reiner Haseloff überhaupt eine Frau abgekriegt hat, grenzt schon an ein Wunder. Und dann ist er auch noch Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, einem Bundesland, das so blutleer und vollkommen entbehrlich ist, dass wir schon öfter vorgeschlagen haben, das fahle Sachsen-Anhalt gegen das sonnige Mallorca zu tauschen. Leider sind die Spanier völlig unverständlicherweise gegen den eigentlich logischen Tausch.

Nun fürchtet der 67-jährige Christdemokrat, Anfang Juni bei den Landtagswahlen seinen Posten zu verlieren, und da ist einer seiner Berater auf die glänzende Idee gekommen, den Blässling zum Lockenwickler-Magazin Bunte zu schicken, damit auf diesem Boulevard-Weg wenigstens die weibliche Wählerschaft mitbekommt, dass Reiner Haseloff überhaupt existiert.

In der neuesten Ausgabe des Friseurblatts findet sich zwischen Stars und Sternchen ein Gespräch mit dem bleichen Mann, das vom warmen Schmalz des Menschlich-allzu-Menschlichen nur so tropft. Der gräuliche Haseloff berichtet ergriffen von einem „Wunder“, das ihn einst überwältigt hat, wobei es sich eher so anhört, als hätte ihm jemand Handschellen angelegt: „Es machte sofort klick – es war ein Wunder und fühlte sich wie eine Gottesfügung an.“

Die von Gott herbeigeführte Erscheinung aber war seine spätere Frau Gabriele, mit der er mittlerweile seit 45 ­Jahren verheiratet ist und die offenbar immer noch geblendet ist vom funkelnden Charisma ihres Gatten. Er stehe, so die himmelgute Frau, „immer unter Strom“. Wenn Reiner Haseloff in all seiner fahlwangigen Funzeligkeit einer „unter Strom“ sein soll, wie müssen dann erst die anderen Männer Sachsen-Anhalts geradezu glühen vor feuriger Heißblütigkeit. Wer’s glaubt, wird selig und liest Bunte.

Wenn Gott ein Einsehen hätte, würde es klick machen und Sachsen-Anhalt würde sich in ebenjene heiße Luft auflösen, die der Latin Lover Reiner Haseloff gern ausstößt. Wir hoffen auf ein Wunder.

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