Berater: Minijobs abschaffen

Gremium übergibt Arbeitswelt-Bericht an Minister Hubertus Heil

Ein Beratergremium der Bundesregierung hat umfassende Maßnahmen zur Neugestaltung der Arbeitswelt nach der Coronapandemie gefordert. In seinem am Dienstag an Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) übergebenen Bericht forderte der Rat der Arbeitswelt unter anderem eine stufenweise Abschaffung der Minijobs, mehr Geld für Pflegepersonal sowie eine bessere soziale Absicherung von Soloselbstständigen. Das Gremium war im Januar 2020 von Heil berufen worden und legte nun seinen ersten Arbeitsweltbericht vor.

„Die Arbeitswelt ist im Wandel und das nicht erst seit Corona“, sagte Heil. Die Pandemie habe den Wandel der Arbeitswelt jedoch „außerordentlich beschleunigt“, sie werde „vielfältiger, digitaler und globaler“.

Die Betriebe in Deutschland trugen dem Expertengremium zufolge während der Pandemie mit Homeoffice-Regelungen entscheidend zum Arbeits- und Infektionsschutz bei. Dieses Ad-hoc-Homeoffice sei jedoch teilweise mit mangelnder technischer Unterstützung gleichzeitigen Herausforderungen beim Homeschooling und unklaren Arbeitszeit- und Erreichbarkeitsregeln einhergegangen. Der Rat forderte deshalb neue betriebliche und gesetzliche Regelungen, beispielsweise bei der Arbeitszeiterfassung.

Auch geringfügige Erwerbsformen wie Minijobs müssten krisenfest gemacht werden, forderte das Expertengremium. Geringverdiener seien bei Verlust des Arbeitsplatzes nicht ausreichend abgesichert. Der Rat empfahl deshalb die stufenweise Abschaffung von 450-Euro-Jobs, mit Ausnahmen für Schüler, Studierende und Rentner. (afp)