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meinungsstark

Corona in Schweden

„Balance zwischen Freiheit und Ge­sundheitsschutz“, taz vom 7. 5. 21

Das schwedische Vorgehen in der Corona-Pandemie ist in der Zwischenbilanz nach einem Jahr relativ erfolgreich gewesen – ohne Lockdown! Auch die Politiker in Schweden haben auf Virologen und Epidemiologen gehört – nur eben auf andere. Es gibt nicht nur einen wissenschaftlich abgesicherten Weg, sondern mehrere. Gerade wenn es um so heftige Einschränkungen von Freiheitsrechten und Teilhaberechten geht, warum folgte die große Mehrzahl der taz-Artikel zu diesem Thema so einseitig dem Ruf nach härteren Maßnahmen? Sind die Überlegungen des Schweden Anderberg in dem Artikel nicht fast wie eine Ohrfeige für die Mehrheit der taz-Redaktion? Vielleicht keine Ohrfeige, aber hoffentlich ein Denkanstoß.

Christoph Moericke, Berlin

Söder als Schrittmacher?

„Union legt den Umwelt-Turbo ein“, taz vom 8. 5. 21

Markus Söder sieht die Union als „Schrittmacher“ und die taz pflichtet ihm bei. Dabei ist Söders Klimaschutz hauptsächlich rhetorischer Natur. Hartnäckig hält er noch immer an Seehofers 10-H-Abstandsregel für Windkraft in Bayern fest. Und das bedeutet: es wird praktisch keine weiteren Anlagen in Bayern geben. Auch das Repowering bestehender Anlagen wird an dieser Regel scheitern – so wie die von Söder angekündigten 100 Windkraft-Anlagen im Wald bereits gescheitert sind. Der De-facto-Baustopp für Windkraft im flächengrößten Bundesland ist ein gravierendes Hindernis für den Klimaschutz.

So lange Söder (und Altmaier) noch viel zu sagen haben in der Union – und danach sieht es aus – wird es nicht viel werden mit wirklichem Klimaschutz bei der Union.

Eduard Belotti, Augsburg

Religion, Kirche und taz

„Weniger Befremden und mehr Respekt“, taz vom 8. 5. 21

Vielen Dank für den Artikel von Matthias Nauerth! „Bei wohl keinem Thema unterschreitet sie (= die taz) so häufig ihr Durchschnittsniveau wie bei den Themen Religion und Kirche.“ Der Satz ist mir so aus dem Herzen gesprochen; ich habe schon mehrfach wegen dieses ‚unterschrittenen Niveaus‘ Le­se­r*in­nen­brie­fe geschrieben, konnte es aber nicht so gekonnt ausdrücken wie Herr Nauerth. Um so mehr freute ich mich über den fast euphorischen Artikel zum ÖKT in der WE-Ausgabe – und freue mich sehr auf die Sonderseiten am 12.5.. Danke! Ihre begeisterte (christliche) Leserin und Genossin

Andrea Bauer, Darmstadt

50 Jahre BAföG

„Seine Waffen sind die Bescheide“, taz vom 10. 5. 21

Ich habe auch eine Bafög-Story aus den 90ern: Ich studierte mit 2 kleinen Kindern. Das Hickhack und die gegenseitigen Kürzungen zwischen Job, Kindersozialhilfe und Bafög – geschenkt. Aber nach dem Studium hätte ich das Bafög nicht zurückzahlen müssen, wenn ich statt zu arbeiten als Hausfrau zuhause geblieben wäre und ‚nur‘ die Kinder erzogen hätte. Ich wollte aber arbeiten, dafür hatte ich doch (mit Bafög-Hilfe) studiert. Die Regel war so dermaßen absurd und unfair und Frauen-am-Herd-haltend. Also zahlte ich fleißig zurück und knappste weiter mit 2 Kindern und Einstiegsgehalt.

Mascha Kirchner, Oldenburg

Nicht bequem

„Ein Design-Preis für die taz App“, 10. 5. 21

Rein „optisch“ hat die neue taz App den Designpreis sicherlich verdient. Da man aber immer noch nicht seitenweise in den Artikeln blättern kann, ist das „bequeme Lesen auch auf kleinen Bildschirmen“ in der klassischen App doch deutlich besser möglich. Machen Sie doch nach Corona mal den Test, auf der neuen App in einer überfüllten U-Bahn zu lesen, während Sie sich mit einer Hand irgendwo festhalten.

Claus Misfeldt, Molfsee

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