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Harvey Weinstein geht in Berufung

Mehr als ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen Sexualverbrechen ist der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein in Berufung gegangen. In am Montag in New York eingereichten Gerichtsdokumenten erklären Weinsteins Anwälte: Dem zu 23 Jahren Gefängnis verurteilten „Pulp Fiction“-Produzenten sei ein fairer Prozess verweigert worden. Die Verteidiger argumentieren unter anderem, mehrere Frauen, die den 69-Jährigen in dem Prozess belastet hatten, hätten nicht aussagen dürfen, da ihre Vorwürfe gegen Weinstein nicht Teil der Anklage gewesen seien. Die Anwälte werfen zudem einer Geschworenen Befangenheit vor. Die Frau hatte ein Buch über ältere Männer geschrieben, die jüngeren Frauen nachstellen. Die Anwälte kritisieren zudem, der Vorsitzende Richter James Burke habe ein „unangemessen hartes und übertriebenes“ Strafmaß gegen Weinstein verhängt.

Eine New Yorker Geschworenenjury hatte den früheren Erfolgsproduzenten im Februar 2020 der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Im folgenden Monat verhängte der Vorsitzende Richter James Burke eine 23-jährige Haftstrafe gegen Weinstein. Der Gründer des Miramax-Filmstudios sitzt die Strafe in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab. Es war erwartet worden, dass er in Berufung geht. In dem New Yorker Verfahren ging es um sexuelle Angriffe auf zwei Frauen. Weinstein erwartet außerdem ein Prozess in Los Angeles wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung mehrerer weiterer Frauen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe löste im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen aus. (afp)

Philipp Lahm wird „Zeit Online“-Kolumnist

Ex-Fußball-Profi Philipp Lahm (37), Turnierdirektor der EM 2024, schreibt künftig eine monatliche Fußball-Kolumne bei Zeit Online. In „Ansichten eines Fußballers“ widmet sich der ehemalige Kapitän der Nationalelf von 2014 Fragen des Fußballs und gesellschaftlichen Debatten, wie die Zeit Verlagsgruppe am Dienstag in Hamburg ankündigte. Seine Kolumne wird von zahlreichen europäischen Medien übernommen, darunter Delo, The Guardian, Politiken und La Repubblica. In seiner ersten Kolumne denkt Lahm darüber nach, warum nicht Vereine aus ganz Europa bei der Europaliga mitspielen. (epd)