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Der Schriftsteller und Kulturtheoretiker Klaus Theweleit wird mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis 2021 geehrt. Der 79-Jährige sei einer der „einflussreichsten und zugleich originellsten Kultur- und Literaturtheoretiker“, teilte die Stadt Frankfurt am Mittwoch mit. „Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts arbeitet Theweleit konsequent an Themenkomplexen, die bis in die unmittelbare Gegenwart hineinwirken.“ So gelte etwa sein zweiteiliges Werk „Männerphantasien“ über die Körperpolitik des Faschismus bis heute als Standardwerk kritischer Gesellschaftstheorie. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt zum Gedenken an den Philosophen Adorno vergeben. Sie dient der Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film. Die Preisverleihung findet am 11. September, dem Geburtstag Adornos, in der Frankfurter Paulskirche statt. Zuletzt ausgezeichnet wurden etwa Margarethe von Trotta (2018), Georges Didi-Huberman (2015) und Judith Butler (2012).

Der Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf befasst sich am heutigen Donnerstag mit der Rückgabe des Ölgemäldes „Die Füchse“ an die Erben des jüdischen Unternehmers Kurt Grawi (1887–1944). Anlass ist das Ende März veröffentlichte Votum der Beratenden Kommission für Raubkunstfälle. Sie hatte in dem jahrelangen Streit die Rückgabe des Gemäldes des Expressionisten Franz Marc (1880–1916) an die Erben empfohlen, „auch wenn der Verkauf außerhalb des NS-Machtbereiches seinen Abschluss gefunden hat“. Das Kulturdezernat will diese Empfehlung im nichtöffentlichen Teil in den Ausschuss einbringen. Anschließend werde sie in den Stadtrat eingebracht, hatte die Stadt mitgeteilt.

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