piwik no script img

Fakten auf den Tisch

JADE-WESER-PORT SPD und Grüne in Niedersachsen wollen Akten über Pannen in Wilhelmshaven sehen

„Die Landesregierung macht es sich einfach“

Olaf Lies, STELLVERTRETENDER SPD-LANDESVORSITZENDER

Nach dem Wirbel um Baupannen und eine verspätete Inbetriebnahme des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven ist zwischen Regierung und Opposition ein Streit über Akten zu dem Prestigeprojekt entbrannt. Nach einer Sondersitzung des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr drohten SPD und Grüne gestern mit einer Klage beim Staatsgerichtshof auf Herausgabe von Akten. Die Fraktionen werfen der Regierung vor, mit Blick auf die Landtagswahl Fakten zurückzuhalten, um Fehler und Missmanagement zu verschleiern.

Hintergrund für den drohenden Rechtsstreit sind fehlende Unterlagen zu Bauschäden an der Kaimauer, den Hafentarifen, den Stahlkosten, der Grenzkontrollstelle und der zweiten Ausbaustufe des Tiefwasserhafens. Einem Sprecher zufolge sieht das Wirtschaftsministerium der Klage gelassen entgegen. Es sei unüblich, Akten vor dem Abschluss herauszugeben. „Ich erwarte, dass erklärt wird, warum Akten überhaupt nicht vorgelegt werden“, sagte SPD-Landesvize Olaf Lies. „Die Landesregierung macht es sich einfach.“

Das Milliardenprojekt soll Wilhelmshaven neben Hamburg und Bremerhaven zum dritten großen deutschen Containerhafen machen. Der geplante Eröffnungstermin am 5. August wurde jedoch wegen Baumängel wiederholt infrage gestellt. Der Jade-Weser-Port soll jetzt Ende September eröffnen.  (dpa)

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen