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Erneut Demonstrationen in Russland geplant

Kreml-Kritiker rufen zum Protest auf. Putin weist Vorwurf zurück, er besitze eine Luxusvilla

Trotz der Festnahme Tausender Menschen bei regierungskritischen Demonstrationen am Wochenende lässt die russische Opposition nicht locker: Verbündete des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexei Nawalny haben für Sonntag zu erneuten Demonstrationen aufgerufen. „31. Januar, 12.00 Uhr. Alle Städte Russlands. Für Nawalnys Freilassung. Für die Freiheit aller. Für die Gerechtigkeit“, twitterte der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow am Montag. Staatschef Wladimir Putin wies derweil Vorwürfe Nawalnys zurück, wonach ihm ein Luxuspalast an der Schwarzmeerküste gehören soll. An den regierungskritischen Protesten am vergangenen Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in mehr als hundert russischen Städten beteiligt. Die Menschen forderten die Freilassung Nawalnys und hielten Plakate mit Aufschriften wie „Putin ist ein Dieb“ in die Höhe.

Nawalnys Team hatte vergangene Woche ein Recherchevideo zu einem Luxuspalast an der russischen Schwarzmeerküste veröffentlicht, der angeblich Putin gehören und durch Bestechungsgelder finanziert worden sein soll. Das Anwesen soll 39 Mal so groß sein wie Monaco und über ein Casino, eine Eisbahn und Weinberge verfügen. Etwa 7.000 Hektar Land rund um den Palast seien im Besitz des Inlandsgeheimdienstes FSB, heißt es in dem Video. Der eigentliche Besitzer der Luxusvilla sei aber Putin.

Der Kreml-Chef bestritt die Vorwürfe am Montag. „Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen engen Verwandten, und das hat es auch niemals“, sagte Putin während eines Videogesprächs mit Studenten. (afp)

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