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das detailArschloch, das

Nadiem Amiri (Mitte) von Bayer Leverkusen entfernt sich vom Rudel, Union-Spieler (Rot) wissen von nichts Foto: dpa

Was ist aus dem guten alten „Arschloch“ geworden? Müssen Beschimpfungen heutzutage immer gleich identitätspolitisch sein, um nicht rassistisch zu sagen? Nehmen wir an, die Worte, die am Freitag beim Spiel der Verfolger Union Berlin gegen Bayer Leverkusen (1:0) gefallen sein sollen, sind wirklich so gefallen: Da hat sich der Verliererspieler Nadiem Amiri, dessen Eltern aus Afghanistan stammen, nämlich vom Siegerspieler Florian Hübner, dessen Eltern aus Deutschland stammen und dessen Frau nach Angaben des Union-Managers Oliver Ruhnert „zumindest von der Hautfarbe anders ist als weiß“, weswegen es „schwierig“ sei, „ihm da was anzudichten“, rassistisch beleidigt gefühlt. Der genaue Wortlaut soll hier nicht wiederholt werden, aber es handelte sich um eine ungute Verkettung von Schimpfwort und Herkunft. Wobei sich schon die Frage stellt: Wie informiert sind die Spieler über die Herkunft ihrer Gegenspieler? Ist die Herkunft der Eltern des deutschen Nationalspielers Amiri so eindeutig? Und nicht auch irgendwie scheißegal? Hübner hat sich entschuldigt, Amiri hat die Entschuldigung angenommen, der DFB ermittelt. (rh)

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