heute in hamburg: „Jeder kann sich einklinken“
Diskussion „Staatshaushalte nach Corona – wofür ist noch Geld da?“, Jenny Jasberg und Dennis Paustian-Döscher mit Rasmus Andresen und Anja Hajduk: 19 Uhr, https://t1p.de/ck8f
Interview Finn Starken
taz: Frau Jasberg, wozu braucht es eine eigene Corona-Gesprächsreihe der Grünen?
Jennifer Jasberg: Uns erreichen viele Fragen aus den Bezirken, von Eltern oder Menschen, die in der Kultur arbeiten. Wir haben versucht, diese Themen zu bündeln, und haben daraus ein Informationsangebot der Grünen gemacht – die Corona-Talks.
Wer soll sich das anschauen?
Die Corona-Talks sind so konzipiert, dass alle teilnehmen können, die es wollen. Sie sollen keinen Kongresscharakter haben, sondern dauern etwa 90 Minuten. Wir streamen sie live, über Twitter, Facebook und unsere Website. So können sich Interessierte jederzeit einklinken.
Und wie läuft es dann ab?
Zu Beginn wird es einen kurzen Input von dem oder der eingeladenen Expert:in geben. Daraufhin findet ein Gespräch zwischen Expert:in und Abgeordnetem statt. Gleichzeitig schauen Mitarbeiter:innen, welche Fragen im Livestream eingehen.
Heute geht es um den Staatshaushalt. Warum ist dies das erste Thema?
Gestern haben die Haushaltsverhandlungen in Hamburg begonnen. Viele Menschen fragen sich: Wofür wird mit der sogenannten Bazooka Geld ausgegeben? Wer trägt für diese Schulden am Ende die Lasten? Wir wollen auf diese Fragen einen ganzheitlichen Blick werfen.
Können vier grüne Politiker:innen lebensnah über Haushaltsfragen diskutieren?
Heute ist der einzige Corona-Talk, in dem nur Grüne sitzen. Wir wollen aber nicht darüber diskutieren, was der Unterschied zwischen Doppik und Kameralistik ist. Das wäre überhaupt nicht lebensnah. Wir möchten den Leuten einen Zugang dazu verschaffen, wie haushaltspolitische Fragen miteinander zusammenhängen.
Jennifer Jasberg, 37, ist gemeinsam mit David Lorenzen Fraktionsvorsitzende der Hamburger Grünen.
Was wäre eine solche Frage?
Was bedeutet die Verschuldung konkret für die Situation in Hamburg? Das wird am Ende jede und jeden in dieser Stadt betreffen. Wir reden hier ja derzeit nicht über Kürzungen – und das ist in dieser Situation absolut richtig so. Trotzdem bleibt die Frage: Wo müssen wir, zum Beispiel in der Klimapolitik, den gesellschaftlichen Druck erhöhen?
Schulen, Kulturbereich, die verschärfte soziale und wirtschaftliche Ungleichheit – Wieso fehlen diese Themen?
Es stehen viele Themen auf unserer Liste, wir beginnen mit fünf von ihnen. Diese Krise wird uns das nächste halbe Jahr noch im Griff haben. Und wir planen, dass es dieses Format auch so lange geben wird.
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