: EXPERIMENTE IM KNAST: ROSA ZELLE SCHLECHT FÜR LEBENSLAUF
Nordrhein-Westfälische Gefängnisdirektoren haben eine sensationelle Entdeckung gemacht. Seit eineinhalb Jahren experimentieren sie nun schon mit rosa angepinselten Sonderzellen, in denen besonders hartgesottene Randalierer sich schneller wieder beruhigen sollen als in den üblichen grauen Zellen. Nun ziehen einige von ihnen eine erste, unglaubliche Zwischenbilanz. So betont Rainer Wisniewski, der Leiter der Justizvollzugsanstalt Attendorn: „Wir haben überhaupt keine negativen Erfahrungen gemacht.“ Was so viel heißen dürfte wie: Die Häftlinge verhalten sich in den rosa Zellen kein bisschen anders als in den grauen Zellen. Und eins stellt Wisniewski von vornherein klar: Schwergewichtige, durchgeknallte Knastbrüder, die in der rosa Zelle wieder runterkommen sollen, werden von den Mithäftlingen nicht verulkt. „Die Masse der anderen Gefangenen bekommt das gar nicht mit.“ Das wäre ja auch schrecklich peinlich. Juwelen-Jupp, Tresor-Theo, Hinke-Hugo und Schläger-Schorsch haben immerhin einen Ruf zu verlieren, da macht sich so eine rosa Zelle gar nicht gut im Lebenslauf.
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