piwik no script img

EXPERIMENTE IM KNAST: ROSA ZELLE SCHLECHT FÜR LEBENSLAUF

Nordrhein-Westfälische Gefängnisdirektoren haben eine sensationelle Entdeckung gemacht. Seit eineinhalb Jahren experimentieren sie nun schon mit rosa angepinselten Sonderzellen, in denen besonders hartgesottene Randalierer sich schneller wieder beruhigen sollen als in den üblichen grauen Zellen. Nun ziehen einige von ihnen eine erste, unglaubliche Zwischenbilanz. So betont Rainer Wisniewski, der Leiter der Justizvollzugsanstalt Attendorn: „Wir haben überhaupt keine negativen Erfahrungen gemacht.“ Was so viel heißen dürfte wie: Die Häftlinge verhalten sich in den rosa Zellen kein bisschen anders als in den grauen Zellen. Und eins stellt Wisniewski von vornherein klar: Schwergewichtige, durchgeknallte Knastbrüder, die in der rosa Zelle wieder runterkommen sollen, werden von den Mithäftlingen nicht verulkt. „Die Masse der anderen Gefangenen bekommt das gar nicht mit.“ Das wäre ja auch schrecklich peinlich. Juwelen-Jupp, Tresor-Theo, Hinke-Hugo und Schläger-Schorsch haben immerhin einen Ruf zu verlieren, da macht sich so eine rosa Zelle gar nicht gut im Lebenslauf.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen