5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Wirecard ist großes Kino
Es geht um größenwahnsinnige Männer mit besten Kontakten in die Politik und zu Geheimdiensten. Es geht um den märchenhaften Aufstieg eines Finanzkonzerns, und plötzlich sind Milliarden von Euro weg, die es womöglich nie gab. Die Geschichte von Wirecard ist eine Megastory, und so überrascht es nicht, dass nach der Ufa nun mit Constantin offenbar eine zweite Produktionsfirma den Stoff verfilmen will. Sie wird dabei von Investigativjournalisten der SZ beraten. Damit am Ende zumindest die Fakten stimmen, auch wenn sie noch so unglaublich sein mögen.
2 Überwachung hat ihren Preis
Es wird teuer für Notebooksbilliger.de. Der Elektronikhändler soll 10,4 Millionen Euro Bußgeld zahlen, weil er Mitarbeitende unzulässig per Video überwacht haben soll. Das hat Niedersachsens Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel mitgeteilt. Mindestens zwei Jahre lang hätten Kameras Arbeitsplätze und Aufenthaltsbereiche des Personals sowie Lager und Verkaufsräume erfasst. Stimmt alles so nicht, sagt die Firma: „Bei verschwundener/beschädigter Ware werden die gespeicherten Aufzeichnungen allenfalls nachträglich auf Hinweise untersucht.“ Das sei bei Versandunternehmen Standard.
3 Es gibt auch noch die Schweinepest
Das haben wir fast schon wieder vergessen: Auch diese Seuche gibt es noch in Deutschland. Nach mehr als 400 Nachweisen der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg gibt es jetzt erstmals einen Verdachtsfall nahe der Berliner Stadtgrenze.
4 Geschlagener Hund bekommt Bestnote
Wieder einmal stehen Polizisten in Sachsen unter Verdacht. Sie sollen bei der Polizeihundeausbildung Tiere misshandelt haben. Wie tag24.de berichtet, zeigt ein Video, wie auf einem Diensthundeführer-Lehrgang ein Hund mehrfach geschlagen wird. Die Ermittlungen gegen die Beamten wurden eingestellt, die Polizei will dennoch die Ausbildungsinhalte überprüfen und betont: „Dem betroffenen Hund geht es gut, und er hat zwei Wochen nach diesem Video seine Schutzhundeprüfung mit dem Prädikat ‚sehr gut‘ erfolgreich abgeschlossen.“
5 Alpakas ärgern ist kein Böllerersatz
Auch andere Tiere wurden unlängst misshandelt. In der Neujahrsnacht drangen fünf Männer im Südschwarzwald in einen Stall ein. Sie feierten aber nicht friedlich mit Ziegen, Eseln und Alpakas, sondern zerstörten Teile der Einrichtung und bespritzten die Alpakas mit Bier. Ob die zurückspuckten, teilte die Polizei nicht mit.
Sebastian Erb
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