meinungsstark:
Siebzehn Millionen Nerze
„Von Nerzen und Menschen“, taz vom 21. 11. 20
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich von Menschen lese, die mit dem Leid und dem Tod von Tieren Geld verdienen. Die Besitzer von Massentierzuchtanlagen können ihr Gewissen ja immerhin noch damit beruhigen, dass sie zur Ernährung der Menschheit beitragen (obwohl diese sich sehr gut auch ohne Fleisch ernähren könnte). Pelztierzüchter hingegen sind verantwortlich für das Leid und den Tod von Tieren, weil sie es nur auf deren Fell abgesehen haben. Und dieses dient lediglich zur Anfertigung eines Luxuskleidungsstücks für Menschen, denen ihr Prestige wichtiger ist als gequälte Tiere. Ich hoffe sehr, dass die 17 Millionen Nerze, die in Dänemark vergast werden, die letzten Opfer der dortigen Pelzindustrie sind. Und den Pelztierzüchtern wünsche ich gute Ideen, wie sie ohne das Quälen von Tieren Geld verdienen können! Rüdiger Loeffelmeier, Berlin
„Der ganz große Kübel Galle“
„Der Anti-Corona-Feldzug: Wenn Gott dich liebt“,
taz vom 21. 11. 20
Meistens ist es amüsant, wenn die taz abseits von Nachrichten irgendetwas über Kirche schreibt, weil man gern mal den bockig-galligen Unterton der Spätpubertät darin vernehmen kann, als ob Mutti und Vati gerade zum Kirchgang gerufen haben und der oder die Heranwachsende sich mit allen zur Verfügung stehenden sprachlichen Mittel dagegen auf „anti“ stellen muss. Dabei würde es reichen, den liberalen Eltern einfach zu sagen: „Ich gehe nicht hin, ist halt nix für mich.“ Hier muss es auch wieder der ganz große Kübel Galle sein, leider auf Kosten der Sachlichkeit. Wenn irgendeine verhuschte impfgegnerisch-querdenkende Evangelikale irgendwohin ein Holzkreuz reckt, dann sind es die beiden großen verhassten Kirchen, die dahinterstehen und gegen die aufgebockt werden muss: „Diese religiöse Gruppierung (inszeniert sich) zusammen mit selbsternannten Patrioten als von einem wissenschaftsgläubigen Staatsapparat unterdrücktes Heer der Widerständigen.“ Dazu werden dann noch alle Bösartigkeiten aufgezählt, die an Kirche scheiße sind: dass sie Radiosendeplätze vollquatschen und vom Staat bevorzugte Kindes-Missbraucher sind. Ach Gottchen, das nervt! Zum nächsten Kirchentag gibt es dann wieder Sonderseiten, weil die taz ja weiß, dass unter ihren Leser*innen neben den Kirchenhasser*innen doch auch etliche Kirchenverbundene sind und noch mehr sein könnten. Weil es bei den Inhalten die eine und andere Schnittmenge gibt (natürlich nicht mit den Evangelikalen!). Diesen gemeinsamen sozial-ökologischen Anliegen tut so ein Galleregen einfach nicht gut. Michaela Grön, Hildesheim
Plastik bitte nach Farben trennen!
„Pfand auf Saft, Sekt und Wein“, taz vom 21. 11. 20
Was mich zutiefst verstört: Bei der aktuellen Pfandrücknahme werden alle Flaschen – braun und klar – geschreddert und dabei untrennbar vermischt. Eine Trennung von braun und klar in zwei Behältern wäre problemlos, wie es bei Glas heute schon bestens gelingt. Warum hat die Regierung das nicht längst angeordnet? Mit großer Freude höre ich heute, dass ab 2022 alle Plastikflaschen bepfandet werden sollen. Warum wird nicht auch gleich Folgendes vorgeschrieben: Es werden für Pfandflaschen nur drei Sorten Plastikmaterial zugelassen (klar, weiß oder farbig), mit gleicher, wiederverwertbarer Zusammensetzung. Mit drei leicht zu installierenden Auffangsäcken ließe sich sortenreines recycelbares Material zurückgewinnen. Warum werden Erdöl und seine billigen Derivate, die diese Verschwendung ermöglichen, nicht besteuert? Noch eine Bemerkung am Rande: Der gelbe Sack, die gelbe Tonne ist eine unerträgliche Mogelpackung, die von Beamten und Kaufleuten veranstaltet wurde, um ein von Natur aus ineffizientes System bezahlbar zu machen. Das beste Beispiel sind die Verbundverpackungen, die sortenrein in einer Menge von 100.000 Tonnen vielleicht recycelt werden könnten, aber als Einzelpackung von vornherein nur in der grauen Tonne zum Verbrennen bestens geeignet sind.
Klaus Fietzek, Bornheim
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