das portrait: Natacha Buhlwill Handball-Bundesliga-Niveau erreichen
Viel gesprochen hat Natacha Buhl beim Handball-Bundesligisten VfL Oldenburg noch nicht – zumindest nicht öffentlich. Das sei bewusst geschehen, hieß es im Club. Man wolle die 20 Jahre alte Dänin noch nicht so den Medien aussetzen. Sie solle sich an das neue Umfeld gewöhnen. Und so gibt es von der Kreisläuferin nur eine kurze Aussage: „Ich will hier den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen. Für mich geht es jetzt darum, das Niveau der Bundesliga zu erreichen.“
Die Vorsorgemaßnahme ihres neuen Vereins ist mit einem Blick zurück auf Buhls vorangegangene Station nachvollziehbar. Erst im Sommer war sie von Odense Håndbold zum Zweitligisten HSG Freiburg gewechselt.
Damals sagte sie: „Mein Ziel ist es, mich als Handballspielerin weiterzuentwickeln, damit ich in Zukunft mit den besten Spielerinnen der Welt zusammenspielen kann. Es wird seine Zeit brauchen, aber mit dem richtigen Einsatz und Glauben kann man weit kommen!“ Sie sparte nicht mit Lob: „Die Stadt ist super schön.“ Und auch: „Ich kann im Verein die Handballbegeisterung und die Geschlossenheit spüren – das gefällt mir.“
Lange hielt die Begeisterung offenbar nicht an. Nur drei Monate später wurde der Zweijahresvertrag aufgelöst. Buhl war nur auf wenig Einsatzzeit in der Abwehr gekommen, ein Treffer war ihr nicht gelungen. „Leistungstechnisch hatten sich die Red Sparrows von der Nachwuchsspielerin mehr erhofft“, heißt es in einer Stellungnahme der HSG. Der Schritt, den Verein mitten in der Saison zu verlassen, sei sehr überraschend gekommen: „Er wurde dem Verein erst ersichtlich, als Natacha Buhl im Training unentschuldigt fehlte.“
Für die Einzelhandelskauffrau ist der Wechsel nach Oldenburg ein Neuanfang. „Wir werden sie schnellstmöglichst ins Team integrieren und geben ihr Zeit, ihr volles Potenzial zu entwickeln“, sagte VfL-Trainer Niels Bötel.Christian Görtzen
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