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heute in bremen„Viele von ihnen leiden unter Durchfall“

Foto: privat

Konrad Kreutzer, 33, arbeitet beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bremen und ist dort Leiter der BUND-Jugend.

Interview Simone Schnase

taz: Herr Kreutzer, was denken Sie, wie vielen Menschen bekannt ist, was es mit dem heutigen Welttoilettentag auf sich hat?

Konrad Kreutzer: Ich schätze, nicht mehr als zehn Prozent. Dabei gibt es den Tag bereits sei 2001 und 2013 ist er offiziell auch von der UN zum Welt-Toiletten-Tag der Vereinten Nationen erklärt worden. Den Weltwassertag im März kennen mehr Menschen.

Dabei geht es um ein sehr ernsthaftes Problem

Ja: Der World Toilet Day weist darauf hin, dass es weltweit rund zwei Milliarden Menschen gibt, die über keine sanitäre Grundversorgung verfügen. Diese Menschen haben keine Toilette oder keine Möglichkeit, ihr Wasser zu säubern oder sauber zu halten. Viele von ihnen leiden unter chronischen Durchfallerkrankungen.

Was kann ein Kneipenquiz da tun?

Es kann auf das Problem aufmerksam machen. Wir werden ungefähr 30 Fragen stellen, die sich alle sowohl ernsthaft als auch lustig um das Thema drehen. Und die Gewinner bekommen Preise aus dem Shop von Goldeimer.

Wer oder was ist Goldeimer?

Goldeimer gehört zum Verein Viva con Agua, den viele ja von Festivals kennen. Angefangen hat Goldeimer mit Komposttoiletten auf Festivals. Mittlerweile gibt es auch Goldeimer-Klopapier, das zum Beispiel bei Rewe verkauft wird und dessen Erlös in Projekte fließt, die Menschen Zugang zu Toiletten, Wasser und Seife verschaffen.

Lockdown-Quiz der BUND-Jugend zum World Toilet Day, unter anderem mit Grillmaster Flash. Live aus dem Kulturzentrum Schlachthof, 19 Uhr, Online-Zugangsdaten unter www.bundjugend-bremen.de

Und für Goldeimer können die Quiz-TeilnehmerInnen auch spenden?

Klar, das können sie, wenn sie wollen. In erster Linie geht es beim Quiz aber darum, dass die Leute auf das Thema aufmerksam gemacht werden – und dass sie Spaß haben!

Heute findet ja schon das sechste Online-Quiz der BUND-Jugend statt – war das eine „Corona-Geburt“?

Nein, das erste Quiz fand vor dem Lockdown statt. Aber weil die Freiwilligen der BUND-Jugend jung und internetaffin sind, hat das dann auch online so gut funktioniert, dass wir weitergemacht haben. Wir haben mittlerweile eine richtige Fanbase aus Menschen in jedem Alter. Aber apropos Corona: Ich werde richtig sauer, wenn ich die Leute sehe, die auf die Straße gehen, weil sie keine Masken tragen oder die Einschränkungen nicht akzeptieren wollen. Was ist schlimmer: Ein Lockdown ohne Events oder ein Lockdown ohne Toilette?

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