: Hamburg Wasser geht auf null
Der städtische Ver- und Entsorger will bis 2025 auch ohne Kompensationen kein CO2 mehr ausstoßen
Hamburg Wasser will mit einem Klimaplan 2025 null Emissionen erreichen. Der städtische Wasserver- und Entsorger plant bis 2025 Investitionen in Höhe von 50 Millionen Euro für den Ausbau neuer regenerativer Erzeugungsanlagen. Außerdem soll der Eigenstrombedarf im Vergleich zu heute um 3,1 Millionen Kilowattstunden verringert werden.
Für eine absolute Klimaneutralität werde bis 2025 ein verbindlicher Fahrplan entwickelt, mit dem das Unternehmen auch indirekte Emissionen – etwa durch Zulieferketten – vermeiden oder kompensieren wolle, teilte Hamburg Wasser mit.
„Wenn wir nur die Energiebilanz von Hamburg Wasser betrachten, weisen wir bereits seit acht Jahren eine CO2-negative Bilanz aus“, sagte die Sprecherin der Geschäftsführung, Nathalie Leroy. „Verbrauchten wir 1990 noch 108.000 Tonnen CO2, so liegen wir heute bei lediglich rund 4.000 Tonnen CO2 jährlich.“ Das werde durch die Einspeiseleistung der regenerativen Erzeugungsanlagen wie Windräder oder Faulgas spielend ausgeglichen, betonte sie. „Wir möchten uns darauf aber nicht ausruhen, sondern streben einen echten Null-Emissionsbetrieb an.“
Der technische Geschäftsführer Ingo Hannemann berichtete, sein Unternehmen sehe in der Kläranlage weitere Potenziale. Deshalb werde weiter in die Schlammbehandlung investiert. Um das Ziel zu erreichen, die Eigenerzeugungsquote bei der Energieversorgung bis 2025 auf gut 90 Prozent zu steigern, gibt es nach Angaben des Unternehmens Pläne für alle Standorte. Die Rede ist dabei ausschließlich von erneuerbarer Energie.
„Wir haben einen Maßnahmen-Mix ausgearbeitet, der beispielsweise von CO2-neutralen Heizungsanlagen in einzelnen Gebäuden bis zu kleinen Photovoltaikparks an verschiedenen Standorten reicht“, sagte Leroy weiter. Außerdem könnten einzelne Wasserwerke mit Mikro-Windkraftanlagen ausgestattet werden. Als letzter Schritt soll alles, was am Rande mit den Aufgaben von Hamburg Wasser zu tun hat, klimaneutral werden, etwa die Mobilität der Mitarbeiter.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) betonte, dass ein kommunales Unternehmen vorangehe: „Es belegt, dass öffentliche Unternehmen den Menschen unserer Stadt über die zuverlässige Versorgung hinaus echte Mehrwerte liefern.“ (dpa)
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