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taz🐾sachenHanoi: Facebook zensiert taz-Link

Facebook brüstet sich, auch in diktatorischen Regimen die Meinungsfreiheit zu stärken. Dafür gibt es auch Beispiele. Doch lassen sich auch immer mehr Beispiele finden, dass Facebook zum verlängerten Arm der Zensur wird, vor allem, wenn es um grenzüberschreitende Berichte und Postings geht. Exilmedien verzweifeln dann an der Arroganz des mächtigen Konzerns, der wenig transparent agiert.

In Deutschland sind immer wieder das vietna­mesische Exilmedium Thoibao.de und sein Chefredakteur Trung Khoa Le in Berlin betroffen. Hanois Zensoren versuchen dessen regimekritische Berichte zu blockieren und spannen dafür die sozialen Netzwerke ein. Über das jüngste Beispiel berichtete Reporter ohne Grenzen am Freitag. Demnach habe Face­book in Vietnam vier Posts von thoibao.de blockiert, die jeweils einen Link zu deutschen Artikeln enthielten: zu einem taz-Artikel von Marina Mai über mutmaßliche Verstrickungen des Schwagers von Vietnams Innenminister in einen Drogenschmuggel von Berlin nach Hanoi.

Außerdem zu einem Artikel auf tagesschau.de über eine Hackergruppe aus Viet­nam, die hiesige Regime­kriti­ker*in­nen ausspioniert, einem Deutsche-Welle-Artikel über die Festnahme der Journalistin Pham Doan Trang sowie einem Bericht von Reporter ohne Grenzen über Trangs Nominierung für den Press Freedom Award.

Stets erklärte Facebook nur lapidar: „Aufgrund lokaler rechtlicher Beschränkungen wurde der Zugriff auf deinen Beitrag in Vietnam eingeschränkt.“ Wir finden Face­books Zensur inaktzeptabel. (han)

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