neue wahl, neue qual: Auszählen und anzählen
Na, dann kann es ja losgehen, so die Roten Roben in Karlsruhe nicht noch einschreiten. Acht Wochen kurz und heftig Wahlkampf, und am 18. September wird ausgezählt. Wer dann angezählt werden wird, steht jedoch noch keineswegs fest.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Relativ sorglos können in Hamburg nur die Grünen in den Kampf um Volkes Stimmen gehen. Ein zweistelliges Ergebnis gilt als sicher, eine Bestätigung der 16,2 Prozent von 2001 als möglich. Dann haben sie wieder zwei Mandate und können der SPD die Schuld geben, falls es zum Regieren nicht reicht.
Noch mächtig strampeln müssen FDP und Linkspartei. Etwa sieben Zweitstimmenprozente sind für ein Listenmandat erforderlich – in beiden Fällen möglich, sicher aber keineswegs.
Das entscheidende Duell findet höheren Ortes statt, in den Dimensionen zwischen 30 und 40 Prozent, zwischen SPD und CDU. Hier werden auch Signale ausgewertet werden für die nächste Bürgerschaftswahl, die nur gut zwei Jahre später, Anfang 2008, ansteht.
Sollte die Union die 40er-Marke überspringen und auch noch das eine oder andere Direktmandat gewinnen, käme das einer Demütigung der SPD gleich. Die muss sich an die Hoffnung klammern, in allen sechs Wahlkreisen erneut ihre Kandidaten durchzubringen, denn viel mehr als eine 30 vor dem Komma scheint nicht erreichbar. Darunter aber liegt das Tal der Depressionen.
Wer auch immer ab Herbst im Bund regieren wird, in acht Wochen ist zu ahnen, wer das demnächst im Stadtstaat tun wird.
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