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: Fairplay, das

Im September war das Manneken Pis in Brüssel Symbol des Welt-Fairplay-Tags Foto: dpa

Es gibt eine Auszeichnung im deutschen Fußball, die weder mit Geld noch Talent gewonnen werden kann. Ein toller und viel zu wenig beachteter Wettbewerb. Denn alle haben mehr oder minder die gleichen Ausgangsvoraussetzungen. Bei der alljährlichen Vergabe der Fairplay-Medaillen tun sich die Juroren des DFB jedes Mal schwer mit der Entscheidung, wem die Ehrung zuteil werden soll. An diesem Wochenende sind gleich zwei Konkurrenten dazugekommen. Die Profis des VfL Bochum verzichteten auf die Ausführung eines Freistoßes, weil selbst ihrer Meinung nach der Gegner mit der zuvor vergebenen Roten Karte mehr als genug gestraft war. Und Ramon Gehrmann, der Trainer der Stuttgarter Kickers, wies seine Oberligaspieler an, ein Eigentor zu erzielen, weil aus moralischer Perspektive ihr Treffer kurz zuvor höchst unsauber zustande kam. Ein vom Gegner für eine Behandlungspause ins Aus geschlagener Ball wurde hernach für den Ausbau der eigenen Führung genutzt. Famos. Selbst wenn sich ein Team gerade höllisch daneben benommen hat, kann es in Sekundenschnelle in den Fairplay-Himmel kommen. Fußball ist ein Segen. jok