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das portraitRolf Zickkann sich nicht erinnern

Rolf Zick ist ein eloquenter Zeitzeuge. Er berichtet vom Grauen des Zweiten Weltkriegs – allerdings weniger vom Leid der Opfer. Aber er tritt für die Demokratie ein, hat die hannoversche Landespressekonferenz gegründet und ist Ehrenpräsident des Presseclubs. Zick, einer der wichtigsten Honoratioren Hannovers, ist auch mit 99 Jahren noch faktensicher.

Weniger gut erinnert er sich seiner NSDAP-Mitgliedschaft. Sie ist kürzlich durch Recherchen des Historikers Christian-Alexander Wäldner bekannt geworden, der im Bundesarchiv die Orts- und Gauleiterkartei fand, die Zick als Parteimitglied führen. Da Zick das bislang verschwieg, tobt nun eine Debatte darüber, ob er den Leibniz-Ring des Presseclubs am 22. Oktober wirklich erhalten soll.

Zick selbst schreibt in einer Stellungnahme, er halte es für ausgeschlossen, dass er „absichtlich und bewusst einen Antrag zur Aufnahme in die Nazi-Partei gestellt haben soll“. Wenn aber die Karteikarten zur NSDAP-Mitgliedschaft mit seiner Unterschrift im Bundesarchiv vorlägen, „wäre es nicht auszuschließen, dass ich während meiner Zeit im Reichsarbeitsdienst, wo beispielsweise jeder Empfang von ein Paar Socken, Gummistiefeln oder der Feldmütze durch die Unterschrift quittiert werden musste, auch andere Schreiben unterschrieben habe“.

Historiker halten eine „unbewusste Mitgliedschaft“ für undenkbar. „Soweit ich es beurteilen kann, weisen die bisherigen Forschungsergebnisse darauf hin, dass ein ungewollter Beitritt in die NSDAP nicht möglich war“, sagt etwa Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Menschen, die Zick gut kennen, glauben ihm die Erinnerungslücken: Er könne die Parteimitgliedschaft durchaus verdrängt haben. Allerdings sei Zick seit Kriegsende stets demokratiefest gewesen, sagt Jürgen Köster, Vorsitzender des Presseclubs. „Wir haben keine Hinweise auf Fehlverhalten während seiner Zeit als Wehrmachtsoffizier gefunden“, sagt er. Daher halte man an der „Ring“-Verleihung fest. Der Historiker Wäldner, der die Zweifel aufbrachte, bleibt skeptisch. Petra Schellen

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