brief des tages:
Nicht mal in der Nähe vom Baum der Erkenntnis
„Protest gegen „Akt der Willkür“, taz vom 22. 9. 20
Was mich am meisten stört an dieser Migrationsproblematik, ist die ganze öffentliche Verlogenheit von Politik und Demonstranten, es genügt nicht zur Beruhigung des eigenen Gewissens die Aufnahme ins Land zu fordern, ohne die Ursachen abzuschaffen. Die Demonstranten nehmen es hin, dass Deutschland Waffen für Krisengebiete herstellt. Was soll daran human sein, wenn man dann nur die Flüchtlinge aufnimmt, ohne die Situation zu ändern? Die Bewegung, die Greta zustande gebracht hatte, war offensichtlich für das falsche Thema, wenn man Kriege und ungerechte Verteilung von Lebensumständen so belässt und irgendwo nur einen CO² Ausstoß mit viel Demoaufwand ändert. Auch vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland hört man keine nachdrücklichen Forderungen für Beendigung von Kriegen und Vertreibung, sondern er organisiert nur ein Schiff und lässt es von Spenden aus der Bevölkerung bezahlen. Ich glaube inzwischen nicht, dass Adam jemals vom Baum der Erkenntnis irgendetwas gegessen hat, der Mensch war wohl nicht mal in der Nähe. Karl Samuel, Duisburg
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