Forderung auf Hauptversammlung: VW-Aktionäre gegen Dividende
Kritische Anteilseigner attackieren der Vorstand: Sie fordern Investitionen in den Umbau, anstatt Kurzarbeitergeld einzustreichen.
VW hatte im Juli prognostiziert, 2020 trotz Pandemie wahrscheinlich Gewinne zu schreiben. Am Mittwoch wurde verkündet, den Aktionär*innen wie geplant eine Dividende zu zahlen. Wegen der Coronakrise wurde der ursprüngliche Dividendenvorschlag für das vergangene Jahr um 1,70 Euro auf 4,86 je Vorzugsaktie gekürzt. Stammaktionäre sollen jeweils 6 Cent weniger bekommen.
„Richtig wäre, wenn der Vorstand aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2019 Rückstellungen für die Folgen der Coronapandemie sowie notwendige Konversionsmaßnahmen für einen verstärkten Umbau des Konzerns in Richtung Elektromobilität und Klimafreundlichkeit bilden würde“, hieß es von Seiten der kritischen Aktionäre.
Zudem setze VW zur Senkung der CO2-Flottenemissionen zu stark auf Plug-in-Hybrid-Technologie, „obwohl diese lediglich eine klimapolitische Scheinlösung darstellen“. Dabei gehe es Volkswagen „in erster Linie darum, mit solchen Fahrzeugen und ihren unrealistisch niedrigen offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben, die offiziellen Statistiken zu schönen und dadurch Strafzahlungen zu vermeiden“.
Volkswagen müsse sich „wandeln von einer Sammlung wertvoller Marken“ vorwiegend mit Verbrennungsmotoren zu einem Digitalunternehmen, das Millionen vernetzter Elektrofahrzeuge zuverlässig betreibe, sagte VW-Chef Herbert Diess. Man müsse in der Lage sein, nicht nur die „Transporthülle“ anzubieten – also das Auto selbst –, „sondern auch das Gehirn, welches das Fahrzeug mit künstlicher Intelligenz sicher steuert“.
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