Kein Ökostrom für Ökokerosin

Klimaneutrales Fliegen ist nicht möglich: Der Ökostrom reicht nicht aus, um Kerosin zu ersetzen

Kein Verkehrsmittel ist so klimaschädlich wie das Flugzeug. Doch ein Ersatz für Kerosin ist nicht in Sicht: Für die Produktion von synthetischen Kraftstoffen würde mehr Ökostrom benötigt, als derzeit in Deutschland verfügbar ist. Dies geht aus der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage des Verkehrspolitikers Jörg Cezanne (Linke) hervor.

Derzeit werden in Deutschland 10,2 Millionen Tonnen Kerosin verflogen. Man bräuchte heute „mindestens rund 270 Terawattstunden Strom“, um eine entsprechende Menge an synthetischen Flugkraftstoffen herzustellen. Das Ministerium geht dabei von Wirkungsgraden von rund 45 Prozent aus.

Zum Vergleich: 2019 wurden für die öffentliche Stromversorgung in Deutschland insgesamt rund 515,6 Terawattstunden (TWh) Strom produziert, wovon rund 237,4 TWh aus erneuerbaren Energien stammten.

Bis 2050 will die EU klimaneutral sein. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wirbt daher dafür, bis 2030 technisch so weit zu sein, dass Kerosin eine Quote von 2 Prozent an synthetischen Kraftstoffen beigemischt werden kann.

Allerdings schädigt nicht nur das Kerosin das Klima: Problematisch sind unter anderem auch die Kondensstreifen, die dafür sorgen, dass sich die Wärme auf der Erde staut. (dpa)