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brief des tages

Neue alte Denkmäler –

„restauriert“ von Banksy!

„Baut neue Denkmäler!“, taz vom 5. 7. 20

Ich habe einen sehr intelligenten Vorschlag des Streetart-Künstlers Banksy zu dem seit Wochen andauernden Denkmalsturz gefunden: Die Statue des britischen Sklavenhändlers Edward Colston zum Beispiel möge am alten Ort abermals aufgestellt werden – aber mit dem gewichtigen Unterschied, dass sie bei der Neuaufstellung in gekippter Form montiert werden soll, mit vier kenntlich gemachten „Protestlern“, ebenfalls in Bronze, die das Standbild mit Seilen vom Sockel zerren. Mein absoluter Favorit! Damit würde für Generationen ein Ort zum Denken geschaffen, um rationale Diskurse und sachliche Auseinandersetzungen einzuüben. Es würde für die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit geschaffen, sowohl über die vergangenen Diskurs- und Machtkonstellationen eine Auseinandersetzung zu führen, als auch über die heutige Zeit, in der sich der Denkmalsturz ereignete. Geschichte lässt sich nicht einfach entsorgen, man muss sie diskursiv bewältigen. Jedenfalls ist eine aktionistische, kurzzeitige Symbolpolitik von wenigen das Gegenteil von einem freien Dialog, an dem möglichst viele Menschen teilnehmen könnten. Friedrich Bensch, Köln

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