unterm strich:
Schlagschatten auf das Rommel- Denkmal
in Heidenheim an der Brenz wirft seit heute ganz offiziell die Skulptur eines Minenopfers. Mit ihr stellt ihr Schöpfer Rainer Joos eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her, denn noch immer verletzten die Minen, die der Wehrmachtsgeneral Erwin Rommel einst in Afrika legen ließ, dort Menschen. Gleichzeitig setzt der Künstler eine überfällige kritische Betrachtung der Erinnerung an den sogenannt berühmtesten Sohn der Stadt ganz konkret ins Werk.
Spannend, wie früh im ländlichen Deutschland die Debatte über Denkmäler und die damit verbundene Geschichtspolitik aufgenommen wurde. Seit 2014 wurde im Heidenheimer Gemeinderat wie in der städtischen Einwohnerschaft um die Umsetzung des Vorschlags von Rainer Joos gerungen. 2019 machte der Gemeinderat dann den Weg frei. Die öffentliche Einweihung der kritischen Denkmalsergänzung am heutigen Tag wird von einem Vortrag des Historikers Wolfram Wette begleitet.
Der über zwei Jahrzehnte am Freiburger Militärgeschichtlichen Forschungsamt tätige Historiker geht darauf ein, wie die Nazipropaganda Rommel zum Vorzeige-Kriegshelden stilisierte und wie er nach dem Krieg dann im Dienst der Legende von der „sauberen Wehrmacht“ erneut instrumentalisiert und „zum Opfer der Gewaltherrschaft“ erklärt wurde, wie es auf dem 1961 geschaffenen Denkmal zu lesen ist.
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