unterm strich:
Geschichte nicht verschleiern
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) will mit einem künstlerischen Wettbewerb eine Gegenposition zum umstrittenen Bismarck-Denkmal schaffen. Vielen gilt Bismarck als Wegbereiter des deutschen Kolonialismus. Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark, das höchste weltweit, wird seit Anfang des Jahres wird es saniert. Vor einer Woche hatten die Initiativen „Intervention Bismarck-Denkmal Hamburg“ und „Decolonize Bismarck“ gegen die Sanierung demonstriert. Solche Spuren der Erinnerung aus dem Stadtbild zu tilgen, hält Brosda für den falschen Weg: „Das Denkmal gehört zu unserer Geschichte“, appelliert der Senator. „Sich immer wieder auch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, halte ich für eine Tugend unserer Gesellschaft.“
Reform Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Nach der Analyse der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde, will Kulturstaatsministerin Monika Grütters die größte deutsche Kultureinrichtung innerhalb von drei bis fünf Jahren reformieren. Die Studie sei ein „erster, sehr wichtiger Schritt, um die Stiftung zukunftsfest zu machen“, sagte die CDU-Politikerin während der Vorlage der Analyse durch den von Bund und Ländern getragenen Wissenschaftsrat. Nach einer zweijährigen Evaluation der Stiftung, die 1957 gegründet wurde, hat der Wissenschaftsrat die Auflösung der Dachorganisation von staatlichen Museen, Bibliotheken und Instituten vorgeschlagen. Die Vielzahl der Institutionen führe zu einer „strukturellen Überforderung“ der Stiftung, begründete die in Dresden lehrende Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler, die für den Wissenschaftsrat die Arbeiten an der Studie geleitet hatte.
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