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nachrichten

Waffenstillstand

Nach dem Einfrieren der Geschäftskonten durch die Staatsanwaltschaft hat der Waffenhersteller Sig Sauer in Eckernförde den Betrieb vorläufig eingestellt. „Wir haben am Mittwoch sämtliche Mitarbeiter nach Hause geschickt, zunächst bis zum Ende der Woche“, sagte Geschäftsführer Tim Castagne am Donnerstag. Grund sei die am Dienstag von der Kieler Staatsanwaltschaft vorgenommene Vollstreckung eines sogenannten Vermögensarrestes über 7,4 Millionen Euro. Neben dem Einfrieren der Geschäftskonten seien Maschinen sowie sämtliche fertiggestellten Waffen mit Pfändungssiegeln versehen worden. (dpa)

Vion-Schlachthof wieder coronafrei

Der Corona-Ausbruch rund um den Vion-Schlachthof in Bad Bramstedt im Kreis Segeberg ist nach Angaben des Kreises beendet. Zuletzt war im Kreis am 6. Juni eine neue Infektion bekannt geworden. Insgesamt seien seit Ende April 243 im Kreis Segeberg lebende Beschäftigte des Schlachthofs und deren Kontaktpersonen auf das neue Coronavirus getestet worden, sagte Kreissprecherin Sabrina Müller. Bei 59 der Getesteten sei eine Infektion festgestellt worden. Im Nachbarkreis Steinburg, wo viele Werkvertragsmitarbeiter des Schlachthofs in einer ehemaligen Kaserne untergebracht waren, gab es nach Angaben von Kreissprecherin Sonja Wilke 81 Infizierte. Vion hatte den Betrieb in Bad Bramstedt Anfang Mai für zwei Wochen gestoppt. Anfang Mai ordnete der Kreis Steinburg für die Sammelunterkunft in Kellinghusen Quarantäne an. Sie wurde inzwischen aufgehoben. (dpa)

Datenschützerin gewählt

Einstimmig hat Schleswig-Holsteins Landtag am Donnerstag Marit Hansen als Datenschutzbeauftragte wiedergewählt, aber nicht ernannt. Der Grund, warum Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Hansen noch nicht ernennen kann, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Anordnung, die einer der zwei Bewerber vor dem Verwaltungsgericht Schleswig erwirkt hat. Hansen ist seit 2015 Landesdatenschutzbeauftragte. (dpa)

Pflegeheim in Oyten vom Virus befallen

Das Coronavirus hat sich in einem Pflegeheim in Oyten im Landkreis Verden weiter ausgebreitet. Inzwischen seien 33 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 14 Personen aus der Belegschaft positiv getestet worden, teilte der Sprecher des Landkreises, Ulf Neumann, am Donnerstag mit. Eine mit dem Virus infizierte 85-jährige Frau aus der Einrichtung ist vor wenigen Tagen gestorben. In dem Seniorenheim leben knapp 50 Menschen – damit sind etwa zwei Drittel der Bewohner infiziert. Für alle positiv getesteten Frauen und Männer wurde Quarantäne angeordnet, die Infektionsketten werden nachverfolgt. (dpa)

Wo bleibt das Ticket?

Die Grünen machen Druck für ein landesweites 365-Euro-Jahresticket für Jugendliche im niedersächsischen Nahverkehr. Der Abgeordnete Detlev Schulz-Hendel warf Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag „Arbeitsverweigerung“ vor. Ein Jahr nach einer Anhörung im Landtag schiebe die Regierung die Umsetzung weiter auf die lange Bank. Das zeige „deutlich mangelnden Gestaltungswillen“, sagte Schulz-Hendel. Seinen Angaben zufolge könnten rund 1,1 Millionen Schüler und Auszubildende sowie junge Menschen, die ein freiwilliges Jahr absolvieren, von der Vergünstigung im Nahverkehr profitieren. Schüler der Sekundarstufe II sollen sogar kostenlos fahren können. „Ökologisches und Soziales gehören gerade hier zusammen“, sagte Schulz-Hendel. Die Kosten lägen bei rund 90 Millionen Euro jährlich. Die Landesregierung aus SPD und CDU hatte den kostenfreien Schülerverkehr im Koalitionsvertrag verankert. (dpa)

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