SOLIDARITÄT MIT PUSSY RIOTS: Madonna hat Ärger in Russland
MOSKAU | Vor der Moskauer Erlöserkathedrale verbrennen wütende Christen ein Porträtfoto von US-Popstar Madonna (53). In der russischen Touristenmetropole St. Petersburg zerreißen Gläubige das Bild „der Sünderin“ auf der Straße. Die „Königin des Pop“ kennt solche Wutausbrüche seit Jahren. Sie sind Markenzeichen ihrer Popularität. Was dem alternden Superstar aber in Russland derzeit an Hasstiraden entgegenschlägt, übertrifft auch aus Sicht ihrer Fans das Maß des Üblichen. „Der Teufel soll sie holen“, ätzte etwa Vizeregierungschef Dmitri Rogosin am Freitag im Internet. Der Gefolgsmann von Kremlchef Wladimir Putin störte sich daran, dass die Sängerin auf ihre alten Tage den Russen Lektionen in Moral erteilen wolle. „Leg das Kreuz ab oder zieh dir einen Schlüpfer an!“, twitterte er. Madonnas Vergehen aus russischer Sicht sind rasch erzählt: In Moskau forderte sie bei ihrem Konzert vor mehr als 20.000 Fans Freiheit für die kremlkritische Punkband Pussy Riot. Madonna lobte deren Mut, weil die Künstlerinnen in der Erlöser-Kathedrale scharf gegen Putin protestiert haben. (dpa)
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